In Nordkurdistan wird der am 1. Februar gestartete „Große Freiheitsmarsch“ fortgesetzt. Die Parteien DBP und DEM fordern zusammen mit zivilgesellschaftlichen Organisationen die Freilassung von Abdullah Öcalan und eine politische Lösung der kurdischen Frage. Dafür sind bis zum 15. Februar Aktionstage ausgerufen worden, bei denen in verschiedenen Städten Demonstrationen, Volksversammlungen und Gedenkveranstaltungen durchgeführt werden. Das Finale soll in Öcalans Geburtsdorf Amara in der Provinz Riha (tr. Urfa) stattfinden.
Die Teilnehmenden tragen Umhänge mit der Aufschrift „Freiheitsmarsch“ auf Kurdisch und Türkisch
Für die Aktionswochen wurden zwei feste Teams aus insgesamt 75 Politiker:innen und Aktivist:innen gebildet, die ihren Freiheitsmarsch in Qers und Wan gestartet haben. Den Gruppen schließen sich an den jeweiligen Orten Menschen aus der Bevölkerung an.
Die Gruppe aus Wan war am Freitag in Şemzînan und Gever (Yüksekova) und traf heute erneut vor der örtlichen DEM-Zentrale zusammen, um sich in die Provinzhauptstadt Colemêrg (Hakkari) zu verabschieden. Auf dem Weg liegt die Brücke über den Zap, die 1969 von einer Gruppe um Deniz Gezmiş aus der sozialistischen Studierendenbewegung errichtet wurde. Die „Brücke der revolutionären Jugend“ wurde 1999 gesprengt und 2010 neu errichtet.
Überquerung der Brücke für die Geschwisterlichkeit der Völker
Die DEM-Abgeordnete Çiçek Otlu erklärte nach der Überquerung des Brücke, das Bauwerk sei ein Symbol für die Geschwisterlichkeit des kurdischen und türkischen Volkes. Das seien auch die letzten Worte von Deniz Gezmiş, Yusuf Aslan und Hüseyin Inan vor ihrer Hinrichtung 1972 in Ankara gewesen. „Wir setzen diesen Kampf fort. Unser Freiheitsmarsch richtet sich gegen die Isolation und steht für den Kampf, eine Brücke des Friedens zwischen den Völkern der Türkei zu errichten. Es lebe unser gemeinsamer Kampf, es lebe die Geschwisterlichkeit der Völker!“