Die türkische Armee setzt ihre Luft- und Bodenangriffe auf zivile Siedlungen und Guerillagebiete in Südkurdistan fort. Darauf macht das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (ku. Hêzên Parastina Gel, HPG) in einer aktuellen Kriegsbilanz aufmerksam. Insbesondere Werxelê in Avaşîn befindet sich im Fokus der Besatzungstruppen.
Am Samstagabend verzeichneten die HPG eine Vielzahl von Sprengungen an der Verteidigungsanlage, zudem kam es zu Angriffen mit schweren Waffen. Gegen Mitternacht wurden über den Gipfeln Girê Silêman, Girê Sor und Girê Spî sowie den Gebieten Mervanos, Tabûra Ereban und Banista Hubschrauberbewegungen verzeichnet. Die Gegenden um Girê Şehîd Rızgar, Girê Şehîd întîkam und Mamreşo sind zeitgleich von Kampfhubschraubern bombardiert worden.
In Metîna kam es vergangene Nacht entlang der Qaşûra-Linie zu Aktivitäten der türkischen Luftwaffe. Die Gebiete Koordine, Kela Qumriyê, Kêste, Girê Şehîd Çiya und Dola Derarê sowie das Umland des Dorfes Êdinê sind von Hubschraubern attackiert worden.
Schwere Schäden in Häusern und Anbauflächen
ANF hatte bereits berichtet, dass ein 55 Jahre alter Zivilist am vergangenen Freitag bei einem Bombardement der türkischen Armee auf das Dorf Hiror in Kanî Masî schwer verletzt wurde. Wie die HPG nun mitteilen, setzten Grenztruppen zum selben Zeitpunkt auch die angrenzenden Ortschaften Edînê und Serarû mit Haubitzen und Granaten unter Artilleriebeschuss. In der Folge entstand schwerer Sachschaden in den Häusern und Anbauflächen der Zivilbevölkerung. Mehrere Familien haben die Region daraufhin verlassen.
Die gezielten Angriffen der türkischen Armee auf zivile Siedlungsgebiete im Raum Kanî Masî setzten sich auch in der Nacht zwischen Samstag und Sonntag fort. Ziel dieser Bombardierungen waren erneut die Dörfer Hiror und Kêste sowie Kela Qumriyê. Nach HPG-Angaben zielten die Bombardements wieder auf Unterkünfte und Häuser. Auch das Gebiet Çemço in der Zap-Region ist gestern Abend von Grenzsoldaten unter Artilleriefeuer gesetzt worden.