Filmemacher Mansour Karimian bei türkischem Angriff getötet

Der kurdische Filmemacher Mansour Karimian ist bei einem Luftangriff der Türkei in Nordsyrien getötet worden. Karimian lebte aufgrund der Repression durch das iranische Regime in Rojava und war an der Produktion bekannter Spielfilme beteiligt.

Der aus Ostkurdistan (Iran) stammende Filmemacher Mansour Karimian ist am 23. Dezember bei einem Luftangriff der Türkei in Nordsyrien getötet worden. Das gaben die Kulturbewegungen TEV-ÇAND und Hilala Zêrîn heute auf einer Pressekonferenz in Qamişlo bekannt. An der Pressekonferenz vor dem Kulturzentrum Mihemed Şêxo nahmen zahlreiche Kunstschaffende und Intellektuelle aus der Region teil.


Aram Hesen, Mitglied von TEV-ÇAND, warf der türkischen Staatsführung vor, ihre Macht auf der Vernichtung der kurdischen Existenz aufzubauen. Aus diesem Grund lasse die Regierung keine ethischen Standards und gesellschaftlichen Werte gelten. „Der türkische Staat greift in einem auf Faschismus, Völkermord und Besatzung basierenden Verständnis an“, betonte Hesen. Die jüngste Angriffswelle auf die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien sei Teil eines mit dieser Mentalität durchgeführten Vernichtungsfeldzugs, die Türkei habe zentrale Lebensräume der Bevölkerung gezielt bombardiert.

Weiter erklärte Aram Hesen, dass unter den zahlreichen Todesopfern auch der Filmemacher Mansour Karimian (andere Schreibweise: Mensûr Kerîmiyan) gewesen sei: „Mansour Karimian stammte aus Sine [Sanandadsch] und ist mit einer Widerstandskultur aufgewachsen. Er hat in allen vier Teilen Kurdistans gearbeitet und war ein kurdischer Kunstschaffender.“ Karimian sei aufgrund der Repression des iranischen Regimes nach Rojava gekommen und habe an den Spielfilmen Dema Dirîreşkan (Blackberry Season), Briefe aus Şengal und Kobanê sowie an der Serie Evîna Kurd mitgewirkt.

„Wir werden weiterhin revolutionäre Kunst erschaffen und die Arbeit unserer Gefallenen fortsetzen“, sagte Aram Hesen abschließend auf der Pressekonferenz.

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