Festnahmen in Nisêbîn, Gever und Farqîn

In den kurdischen Städten Nisêbîn, Gever und Farqîn sind mehrere Menschen bei Razzien der türkischen Gendarmerie festgenommen worden. Unter ihnen ist auch die DBP-Politikerin Remziye Bayhan. Ihre Wohnung wurde von einer Spezialeinheit überfallen.

In den kurdischen Städten Nisêbîn, Gever und Farqîn sind am Dienstag mindestens fünf Menschen bei Razzien der türkischen Gendarmerie (Militärpolizei) festgenommen worden. In allen Fällen stehen die Festnahmen im Zusammenhang mit angeblichem Terrorverdacht, wie ANF erfuhr.

In Nisêbîn (tr. Nusaybin) wurde die Lokalpolitikerin Remziye Bayhan in Gewahrsam genommen. Die Festnahme der Ko-Vorsitzenden des Kreisverbands der Partei DBP in der Stadt in der Provinz Mêrdîn (Mardin) erfolgte durch eine Spezialeinheit der paramilitärischen Gendarmerie und wurde begründet mit einem Ermittlungsverfahren um den Fall der Guerillakämpferin Destan Botan (Kader Acar). Diese hatte sich im vergangenen Juli in einer Wohnung in Nisêbîn selbst in die Luft gesprengt, um einer Festnahme durch die türkische Polizei zu entgehen.

Remziye Bayhan gehörte damals zu mehreren Personen aus der Nachbarschaft, die in der Folge vorübergehend festgenommen worden waren. Gegen ihren Ehemann hatte ein örtliches Gericht polizeiliche Meldeauflagen verhängt. Warum die Politikerin erneut in Gewahrsam worden ist, blieb vorerst unklar. Sie wurde in das Polizeipräsidium von Mardin gebracht.

Drei Festnahmen in Farqîn

In der Kreisstadt Farqîn (Silvan) bei Amed (Diyarbakır) gab es ebenfalls Razzien der Militärpolizei. Bisher ist die Festnahme von drei jungen Männern bekannt, die genauen Hintergründe sind jedoch noch unklar. Sie wurden auf eine Wache des Provinzkommandos der Gendarmerie gebracht.

Razzia in Gever

In Gever (Yüksekova) bei Colemêrg (Hakkari) brach die Polizei am Morgen die Wohnung eines Kurden mit der Begründung auf, es läge ein anonymer Hinweis auf eine geplante Straftat vor. Worum es dabei konkret gehen soll, wurde nicht genannt. Der Mann wurde nach einer Befragung wieder auf freien Fuß gesetzt, nach einer zweiten Person werde gefahndet.