Ermordete Aktivisten in Qendîl beigesetzt

Die am 15. Oktober durch einen gezielten türkischen Luftschlag in Südkurdistan getöteten Aktivisten Seyitxan Ayaz und Eser Irmak sind in Qendîl beigesetzt worden. Ihre Leichen waren vergangene Nacht heimlich aus Silêmanî gebracht worden.

Die vergangene Woche bei einem Anschlag des türkischen Staates in Südkurdistan ermordeten Aktivisten Demhat Agit (Seyitxan Ayaz) und Cemil Amed (Eser Irmak) sind beigesetzt worden. An der Zeremonie in der Qendîl-Region nahmen etliche Menschen teil.

Die getöteten Aktivisten waren in Südkurdistan in der Öffentlichkeitsarbeit tätig. Demhat Agit war Mitglied im Außenbeziehungskomitee der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK), Cemil Amed engagierte sich im KCK-Gesundheitskomitee. Am 15. Oktober kamen sie in direkter Umgebung der Großstadt Silêmanî bei einem gezielten türkischen Luftschlag ums Leben. Ihre Leichen mussten vergangene Nacht allerdings heimlich aus der Stadt gebracht werden.

Die Särge der Aktivisten wurden mit einem Konvoi auf den nach Mehmet Karasungur benannten Friedhof überführt. Nach einer Schweigeminute für die Gefallenen der kurdischen Befreiungsbewegung riefen die Trauergäste minutenlang die Parolen „Die Gefallenen sind unsterblich, Cemil und Demhat sind unsterblich“ sowie „Faschist Erdogan“. Als es etwas ruhiger wurde, hielt Zagros Hiva als Sprecher des KCK-Außenbeziehungskomitees eine Ansprache. Der Anschlag auf die getöteten Aktivisten habe sich gegen alle Kurden gerichtet, sagte Hiva und erklärte: „Demhat Agit und Cemil Amed setzten sich in allen vier Teilen Kurdistans für die Einheit des kurdischen Volkes ein. Dafür sind sie gefallen. Unsere Verbundenheit gilt ihrem Weg, dem wir folgen werden.“

Anschließend verurteilte Zagros Hiva die Tatsache, dass die Leichname der beiden Gefallenen illegal aus Silêmanî überführt werden mussten und kritisierte die Autonomieregierung. Die südkurdischen Behörden verfolgten bei Beerdigungen von Angehörigen der Freiheitsbewegung denselben Ansatz wie das türkische AKP-Regime, erklärte der Aktivist und forderte eine Auseinandersetzung mit ihrem menschenverachtenden Verhalten.

Nach der Rede wurden Demhat Agit und Cemil Amed unter Parolen beigesetzt.