Ein Jahr nach dem Mord an Yasin Bulut: Gedenken in Silêmanî

In Silêmanî ist an den vor einem Jahr vom MIT auf offener Straße ermordeten kurdischen Revolutionär Yasin Bulut erinnert worden. Das politische Attentat ist bis heute ungesühnt.

Vor einem Jahr ist der kurdische Revolutionär Yasin Bulut (Şükrü Serhat) auf offener Straße in der südkurdischen Metropole Silêmanî erschossen worden. Am Tatort im Viertel Çarçira ist am Samstag an ihn erinnert worden. Yasin Bulut war drei Jahrzehnte in der kurdischen Befreiungsbewegung aktiv und zuletzt Mitglied im Komitee der Gefallenenfamilien der PKK, das zu dem Gedenken eingeladen hatte. An der Veranstaltung nahmen auch Vertreter:innen von Tevgera Azadî und der Frauenbewegung RJAK teil.

Ibrahim Muhammed verlas eine Erklärung im Namen der Gefallenenfamilien aus Südkurdistan und forderte die Sicherheitskräfte und die Regierung der Kurdistan-Region Irak (KRI) dazu auf, die Mörder von Yasin Bulut zu finden und zu verurteilen. Bis heute ist das gezielte Attentat ungesühnt. Bulut wurde mit vier Schüssen ermordet und starb noch am Tatort. Der damals 64-Jährige befand sich zur medizinischen Behandlung in Silêmanî. Der oder die Täter konnten unerkannt entkommen. Es wird davon ausgegangen, dass der türkische Geheimdienst MIT den Mord verübt hat.

Wer war Yasin Bulut?

Yasin Bulut wurde 1957 in der nordkurdischen Provinz Qers (tr. Kars) geboren. 1978 schloss er sich der frisch gegründeten PKK an. Nach dem Militärputsch vom 12. September 1980 wurde er verhaftet. Seine Haft verbrachte er mit zahlreichen weiteren PKK-Kadern im Gefängnis von Diyarbakir, der „Hölle von Amed“. Nachdem er 1991 entlassen wurde, ging er in die Berge. Die letzten 15 Jahre war er aktives Mitglied des Komitees für die Familien von Gefallenen.