Drei YRK-Kämpfer bei Luftangriff in Pêncewîn gefallen
Bei einem türkischen Luftangriff auf Pêncewîn sind drei Kämpfer der Verteidigungskräfte Ostkurdistans (YRK) ums Leben gekommen.
Bei einem türkischen Luftangriff auf Pêncewîn sind drei Kämpfer der Verteidigungskräfte Ostkurdistans (YRK) ums Leben gekommen.
In Pêncewîn in der Kurdistan-Region des Irak (KRI) sind drei Kämpfer der Verteidigungskräfte Ostkurdistans (YRK) bei einem türkischen Luftangriff ums Leben gekommen. Das gab die Generalkommandantur der Guerillaorganisation der Partei für ein freies Leben in Kurdistan (PJAK) in einer Mitteilung bekannt und verurteilte die am Sonntag vor einer Woche verübte Attacke als „Akt der kriegerischen Aggression“ gegen das kurdische Volk. Den Angehörigen der Gefallenen und der Bevölkerung in Kurdistan sprach die YRK-Leitung ihr Mitgefühl aus.
„Der Angriff in Pêncewîn reiht sich ein in eine lange Kette des genozidären Handels im Sinne der neoosmanischen Expansionsallüren der Türkei in Kurdistan. Unter dem Vorwand der PKK-Präsenz führt der türkische Staat einen Vernichtungskrieg gegen die Kurdinnen und Kurden“, hieß es in der Mitteilung der YRK. Die Namen der gefallenen Kämpfer gab die Organisation mit Hidayet Resûlî (Cengawer Mikayîl), Îrfan Zendî (Raman Renas) und Ömer Fırat (Andok Tolhildan) an. Letzterer stammte ursprünglich aus Nordkurdistan und ging von Frankreich aus zur Guerilla. Die beiden anderen Gefallenen kamen gebürtig aus Merîwan beziehungsweise Bane in Ostkurdistan.
Die Gefallenen (c) YRK
Die YRK sehen aber auch bei der in der KRI herrschenden Barzanî-Partei PDK (Demokratische Partei Kurdistans) eine Mitschuld beim Krieg der Türkei gegen die kurdische Bevölkerung. Diese würde durch ihre „verräterische Kollaboration“ mit der Führung in Ankara die ungerechtfertigte Militärgewalt der Türkei in der Region erst ermöglichen und bewusst den Tod von Kurdinnen und Kurden verursachen. Gerade die Ausweitung der türkischen Besatzungsoperationen in der KRI und die Eskalation der Angriffe seit Mitte Juni vor allem in Gebieten wie Metîna, Sergelê, Amêdî, Dêrelûk und Şîladizê sei ein deutliches Zeichen dafür, dass die PDK nicht zugunsten, sondern zulasten des eigenen Volkes agiere.
In diesem Rahmen komme es in der gesamten Pêncewîn-Region, insbesondere über dem Asos-Gebirge, seit Wochen zu einer massiven Steigerung der türkischen Militäraktivitäten. Nach Angaben der YRK-Kommandantur kreisen türkische Aufklärungsdrohnen nahezu pausenlos am Himmel über der Region. Zudem sei der tödliche Angriff auf ihre Einheit am 14. Juli nicht der einzige an diesem Tag gewesen: „Insgesamt drei Luftangriffswellen wurden an diesem Tag von unseren Kräften in Pêncewîn erfasst. In den Tagen davor und danach lösten Bombardements durch Killerdrohnen zudem massive Waldbrände und Buschfeuer in Gebieten wie Nalparêz und Badîna aus. Hunderte Hektar landwirtschaftliche Fläche der angestammten Bevölkerung fielen den Flammen zum Opfer, der Ökozid in Kurdistan durch den türkischen Staat dauert unvermindert an.“ Das Asos-Massiv wurde darüber hinaus von Raketen getroffen.
Ignorierter Krieg
Pêncewîn liegt 60 Kilometer östlich der Metropole Silêmanî und gut 200 Kilometer von der türkisch-irakischen Staatsgrenze entfernt. Dennoch greift die Türkei die Region im irakisch-iranischen Grenzgebiet regelmäßig unter dem Deckmantel der sogenannten Grenzverteidigung mit Drohnen und Kampfflugzeugen an. Die Regierungen westlicher Staaten erheben keinerlei Einwände – die tödlichen Angriffe der Türkei auf die kurdische Bevölkerung bleiben für Ankara folgenlos.