„Die Region befindet sich unter der Kontrolle der Guerilla“

Der Guerillakämpfer Êrîş Serhed erklärt zu den militärischen Entwicklungen im Kampf gegen die türkische Invasion in den südkurdischen Medya-Verteidigungsgebieten, dass die Guerilla in der Lage sei, überall zu kämpfen und den Feind zu besiegen.

Seit dem 23. April versucht die türkische Armee mit aller Macht, die südkurdischen Medya-Verteidigungsgebiete Zap, Avaşîn und Metîna zu besetzen. Die Guerilla leistet jedoch erbittert Widerstand und die Invasion, die nach türkischer Planung nach einer Woche abgeschlossen sein sollte, steckt nun schon seit mehr drei Monaten fest. Einer der Verteidiger der Region ist der HPG-Guerillakämpfer Êriş Serhed.


Den Soldaten fehlt es an der Entschlossenheit, gegen die Guerilla zu kämpfen“

Er beschreibt im ANF-Gespräch die militärischen Entwicklungen in der Region und erklärt: „Der türkische Staat verbreitete mit seiner Propaganda in den Medien, dass er innerhalb von wenigen Tagen in die Medya-Verteidigungsgebiete eindringen würde, aber das ist nicht passiert. Der türkische Staat ist nicht in der Lage, mit seinem Militär und seinen Waffen gegen die Guerilla vorzugehen. Das Militär kämpft mittlerweile nur noch mit Technik. Es setzt auf Drohnen und Kampfflugzeuge. Den Soldaten fehlt es an der Entschlossenheit, gegen die Guerilla zu kämpfen.

Trotz aller Artillerieangriffe und Bombardierungen kämpft die kurdische Freiheitsguerilla ungebrochen weiter mit neuer Methode und Technik gegen den Feind. Der türkische Staat betrachtet sich als Mitglied der NATO mit einer großen Armee. Wir als Guerilla kämpfen gegen diese und führen immer wieder erfolgreiche Aktionen mit neuen kreativen Methoden und Taktiken durch. Der türkische Staat will das kurdische Volk durch die Guerilla vernichten. Aber wir werden gegen die Invasion bis zum letzten Blutstropfen kämpfen.“

Wir haben die Erfahrung, dem türkischen Staat überall Niederlagen beizubringen“

Êriş Serhed fährt fort: „Der Widerstand in Avaşîn, Metîna und Zap zeigt erneut die Bedeutung des Kriegs am Mam Reşo, dem Kleinen Çîlo, in Kelha Bedewê und Şehîd Serdar. Die Invasionsoperation dauert seit mehr als drei Monaten an. Die türkische Armee wollte in das Gebiet einmarschieren, ihre Truppen stationieren und an strategischen Stellen positionieren. Aber sie haben ihr Ziel nicht erreichen können. Die Kommandant:innen der Volksverteidigungskräfte HPG und die Guerilla kämpfen nicht mehr im klassischen Stil. Sie kämpfen als moderne Guerilla des 21. Jahrhunderts.

Als Guerilla konfrontieren wir den Feind überall und versetzen ihn in Schockstarre. Wir haben Erfahrung damit, den Feind in allen Bereichen zu besiegen. Die Guerillaaktionen sind der Beweis dafür. Der türkische Staat versucht, dies zu verbergen, aber die Menschen sehen es. Der türkische Staat macht nicht einmal die Zahlen seiner Toten und Verwundeten öffentlich. Er akzeptiert seine Niederlage nicht. Die Kriegspropaganda und die psychologische Kriegsführung des türkischen Staates gegen die Guerilla beruhen vollkommen auf Lügen. Die Region steht unter unserer Kontrolle und Initiative. Die Initiative des Krieges liegt in unseren Händen. Wir können uns bewegen und kämpfen, wann immer wir wollen. Wir haben den Feind in einem schwachen Moment festgenagelt. Es ist ihm nicht möglich, so einfach in die Medya-Verteidigungsgebiete einzurücken.“

Der Feind befindet sich in Angst und Schrecken“

Insbesondere auch die Geographie und die Natur der Region begünstigen die Guerilla, sagt Serhed und führt aus: „Als Guerilla sind eins mit der Natur. Aber der Feind kann diese Landschaft nicht für sich nutzen, egal wie lange er bleibt. Er ist gekommen, um Kurdistan zu besetzen, aber dieses Land ist unser Land. Ohne seine Aufklärungsflugzeuge kann der Feind hier keinen Schritt tun. Sie kommen hier nicht so leicht rein, denn jeder Baum und jeder Stein ist für sie ein Guerillakämpfer. Sie sind voller Angst und Schrecken.

Mit dem Widerstand vom Mam Reşo unter der Führung von Şehîd Serhed Giravî, Andok, Sarya und Rûken wurde der Anfang gemacht. Der Widerstand von Gare war ohnehin bereits ein großer Schritt. Und im Zap wurde der Widerstand der Genoss:innen Bawer, Delal und Egîd Batman für uns zum Symbol. Gleichzeitig sind auch die in Metîna gefallenen Freund:innen unsere Symbole geworden. Wir sind wegen unserer mutigen Gefallenen so weit gekommen, und wir sind stolz auf sie. Sie sind eine Quelle der Kraft und Moral für uns. Wir kämpfen, um sie zu rächen. Als Freiheitsguerilla Kurdistans sind wir entschlossen, den türkischen Staat zu besiegen. Wir haben diesen Glauben und diese Kraft. Wir haben die letzte Phase des Sieges erreicht.

Es gibt eine Wahrheit, von der wir überzeugt sind. Die Praxis hat gezeigt, dass wir auf jeden Fall erfolgreich sein werden. Wir werden das Jahr 2021 zu dem Jahr machen, in dem wir Rêber Apo [Abdullah Öcalan], unser unterdrücktes Volk und unsere Genoss:innen aus den Kerkern befreien werden. Der Krieg, den wir heute führen, wird die Botschaft der kurdischen Revolution sein. Der Sieg gehört uns. Auf dieser Grundlage wünschen wir allen unseren Freundinnen und Freunden viel Erfolg."