„Die Mörder von Mehmet Zeki Çelebi müssen benannt werden“

Über einen Monat nach dem tödlichen Anschlag auf Mehmet Zeki Çelebi haben Angehörige und Freund:innen von den südkurdischen Behörden in Silêmanî gefordert, den MIT als Täter zu benennen und Konsequenzen zu ziehen.

Der Verein der Werktätigen aus Mesopotamien (Komeleya Karkerên Mezopotamyayê, KKM) fordert von den südkurdischen Behörden die Aufklärung des tödlichen Attentats auf Mehmet Zeki Çelebi. In Silêmanî fand am Freitag eine Protestaktion statt, für die sich politische Flüchtlinge aus Nordkurdistan im Baxê-Giştî-Park versammelten, darunter Angehörige und Freund:innen von Çelebi. Im Namen des KKM appellierte Müslüm Kaplan an die Sicherheitskräfte in Silêmanî und sagte: „Nennt die Namen der Mörder von Mehmet Zeki Çelebi, anstatt unsere Mitglieder zu verhören! Wir werden unsere Aktionen fortsetzen, bis die Mörder endlich benannt werden.“

Mehmet Zeki Çelebi ist am 17. Mai beim Verlassen seines Lokals „Deniz“ in der Bextiyari-Straße in Silêmanî von zwei Personen auf einem Motorrad angeschossen und schwer verletzt worden. Einen Tag später starb er im Krankenhaus. Çelebi stammte aus Wan und hatte die Türkei vor zwölf Jahren aufgrund von politischer Verfolgung verlassen müssen. Für das Attentat wird der türkische Geheimdienst MIT verantwortlich gemacht. Die Täter flüchteten nach dem Anschlag nach Hewlêr (Erbil). Bis heute ist niemand für den Mord belangt worden.

Im Verein KKM sind Menschen organisiert, die in Nordkurdistan politisch verfolgt werden und von den Vereinten Nationen als Flüchtlinge anerkannt worden sind. Viele von ihnen saßen bereits jahrelang in türkischer Haft, weil ihre legalen politischen Tätigkeiten von der Justiz kriminalisiert wurden. Anderen drohen in der Türkei langjährige Gefängnisstrafen wegen Terrorvorwürfen. Aber auch im südkurdischen Exil sind sie nicht sicher. Çelebi ist wie viele weitere Mitglieder des Vereins vor dem tödlichen Anschlag auf ihn massiv bedroht worden.

Im vergangenen Jahr haben in Silêmanî Anschläge auf das KKM-Mitglied Ferhat Barış Kondu und das PKK-Mitglied Yasin Bulut stattgefunden. Kondu wurde am 16. September 2021 an seinem Arbeitsplatz angeschossen und schwer verletzt. Bulut, ein langjähriges Mitglied der kurdischen Befreiungsbewegung, wurde einen Tag später mit vier Schüssen auf offener Straße exekutiert. Der KKM ist davon überzeugt, dass der türkische Nachrichtendienst für die Attentate verantwortlich ist. Darüber hinaus werden zahlreiche Mitglieder des Arbeitervereins telefonisch bedroht und zur Spitzeltätigkeit aufgefordert.