Dersim: Studierende protestieren gegen Anwerbeversuche und Drohungen

Studierende an der Munzur-Universität im nordkurdischen Dersim haben sich aufgrund der Drohungen, Belästigungen und Anwerbeversuche durch Geheimdienst und Polizei an den Menschenrechtsverein IHD gewandt.

Mit einer öffentlichen Erklärung protestieren Studierende der Munzur-Universität in Dersim gegen Erpressungen, Drohungen und Anwerbeversuche durch den türkischen Geheimdienst und die Polizeibehörden. Am Montag fand eine gemeinsame Pressekonferenz von Studierenden und dem Büro des Menschenrechtsvereins IHD in Dersim statt. Gürbüz Solmaz, Ko-Vorsitzender des IHD-Büros von Dersim, sprach davon, dass der Staat insbesondere in der letzten Zeit den Druck in Dersim erhöht habe und die Anwerbung von Spitzeln eine neue Dimension angenommen habe: „Leider hat der Staat dies in Dersim zur vorherrschenden Politik gemacht. Wir fordern, dass diese erniedrigende und entwürdigende Praxis aufgegeben wird."

Studierende sollen durch Drohung und Druck in Angst versetzt werden“

Im Namen der Studierenden der Munzur-Universität verlas Murat Aydın eine Erklärung. Darin heißt es: „Patriotische Studierende, die den demokratischen Kampf vorantreiben, werden unter Druck gesetzt, sie werden bedroht, schikaniert, belästigt und es wird versucht, sie durch die Anwerbung von Spitzeln vom Campus fernzuhalten. Wir bringen hiermit die Politik der Drohungen und der Nötigung bei der Anwerbung von Spitzeln gegen unsere Freund:innen an die Öffentlichkeit. In der letzten Zeit gab es immer wieder Schikanen gegen Studierende an der Munzur-Universität und von ihnen wird verlangt, zu Treffen mit den Behörden zu kommen. Wenn sich Studierende weigern, wird versucht, sie durch Drohungen und Druck in Angst zu versetzen. Das Palastregime [Erdoğan-Regime] weiß, dass es am Ende ist, und hofft, sich durch rohe Gewalt gegen unseren Kampf stellen zu können. Es glaubt, uns mit seiner Bespitzelungs- und Assimilierungspolitik und mit seinen Angriffen einschüchtern zu können. Diese Bemühungen sind vergeblich, wir werden uns weiterhin mit der Kraft, die wir aus unserer Geschichte schöpfen, gegen die ganze Unterdrückungs- und Einschüchterungspolitik zur Wehr setzen.“