„Der Feind scheitert am Widerstand“

Kämpferinnen der YJA-Star bewerten die aktuelle Lage und den Widerstand gegen die türkische Invasion in den Medya-Verteidigungsgebieten.

Seit dem 23. April versucht die türkische Armee, die in den Medya-Verteidigungsgebieten gelegenen Regionen Metîna, Zap und Avaşîn zu besetzen. Sie stößt dabei auf heftigen Widerstand der Guerilla, die mit der „Revolutionären Offensive Bazên Zagrosê“ zurückschlägt. Im ANF-Gespräch bewerten die Kämpferinnen der Frauenguerilla YJA-Star, Dersim Baran, Nucan Heqi und Nûjiyan Sperti, als Teilnehmerinnen der Offensive die aktuellen Entwicklungen.


Dersim Baran erklärt: „Als Guerillakämpferinnen der YJA-Star sind wir entschlossen, alles, was notwendig ist, zu tun, um gegen die Invasion vorzugehen. Heute zeigt sich in der Revolutionären Offensive Bazên Zagrosê ein mutiger Widerstand. Die ganze Welt sieht das. Der türkische Staat greift auf jede mögliche Weise an. Er greift unser Volk, unsere Gefallenenfriedhöfe, unsere Sprache und all unsere Werte an. Aber trotz aller Angriffe können wir sehen, wie der Feind am Widerstand von Heval Serhat, Dilan, Rûken und Sara gescheitert ist.

Jeder muss sehen, welche Art von Feind wir bekämpfen“

Der Feind hat Guerillagebiete mit allen möglichen grausamen Methoden angegriffen. Alle müssen sehen, welche Art von Feind wir bekämpfen. Das müssen vor allem unser Volk und unsere Freund:innen begreifen. Natürlich sind wir auf alle Angriffe des Feindes vorbereitet, und wenn wir Opfer bringen müssen, so werden wir das tun. Die Kämpferinnen und Kämpfer der HPG und YJA-Star treffen den Feind überall mit ihren neuen Taktiken und Methoden.

Der türkische Staat greift heute alle widerständigen Kurd:innen an. Unser Volk, das in jedem Teil Kurdistans mit dem Feind konfrontiert ist, muss sich vereinen. Es kann nicht sein, dass sich die Menschen in einem Teil erheben und im anderen schweigen. Tausende junge Kurdinnen und Kurden sind in diesen Bergen bereit, ihr Leben für Rêber Apo [Abdullah Öcalan] und das Volk zu opfern. Unser Volk muss diese Tatsache anerkennen und die Guerilla unterstützen. Die Bevölkerung in allen Teilen Kurdistans und insbesondere die Jugend müssen für diesen Widerstand eintreten.“

Als der Feind den Widerstand nicht brechen konnte, setzte er Chemiewaffen ein“


Nûcan Heqî berichtet über den Widerstand: „Wir leisten auf der Grundlage von Rêber Apos Philosophie Widerstand. Der Feind verlässt sich am meisten auf seine Technik, wenn er uns bekämpft, aber der Guerilla-Widerstand lässt die Technik des Feindes ins Leere laufen. Der Feind ist so feige, dass er, als er den Widerstand der Freund:innen in Mamreşo nicht brechen konnte, Chemiewaffen einsetzte. Wir als opferbereite Kämpfer:innen von Rêber Apo und unserem Volk werden den Kampf unserer gefallenen Freund:innen bis zum Ende fortsetzen. Ich glaube, dass unser Volk mit uns Widerstand leisten und den Feind besiegen wird.“

Kein Zufall, dass der Angriff zum Jahrestag des Armeniergenozids begann“


Die Guerillakämpferin Nûjiyan Sperti weist auf das Datum des Beginns des Angriffs in der Nacht zum 24. April, dem Jahrestag des Beginns des Armeniergenozids, hin und sagt: „Als eine Kämpferin, die an der Revolutionären Offensive Bazên Zagrosê teilnimmt, kämpfe ich gegen den Feind. Wie bekannt, setzt der türkische Staat alles in diesen Krieg. Der türkische Staat behauptet, er kämpfe gegen die PKK, aber sein Ziel ist es, das kurdische Volk zu zerstören. Es ist kein Zufall, dass die Angriffe auf die Guerilla-Stellungen am Jahrestag des Armeniergenozids begonnen haben. Sie wollen erfolgreich sein, indem sie das gleiche den Kurd:innen antun. Aber angesichts des Guerilla-Widerstands können sie nicht einmal in die Nähe der Kriegstunnel der Guerilla kommen. Zuerst schickten sie ihre Söldner und als das nichts brachte, setzten sie Chemiewaffen ein. Das türkische Militär hat nicht den Mut, der Guerilla gegenüberzutreten. Diese Situation zeigt, wie entschlossen und erfolgreich die Guerilla ist.

Der Feind verbreitet seine Propaganda auch über Mamreşo. Aber wir kennen den Widerstand dort. Mamreşo hat uns Moral und Kraft gegeben. Der Feind soll wissen, das kurdische Volk ist nicht schutzlos. Dies ist seit der Gründung der PKK der Fall. Vielleicht gab es vorher keine organisierte Partei, aber heute ist die PKK sehr stark und hat eine große Entschlossenheit, den Feind jeden Tag härter zu treffen. Die Aktionen in Amed (tr. Diyarbakır), Êlih (Batman) und Şirnex (Şırnak) haben der türkischen Armee schwere Schläge versetzt.

Dieser Krieg ist nicht nur ein Krieg der PKK oder der bewaffneten Einheiten. Alle müssen tun, was sie können. Heval Kasim Engin sagte: Selbst wenn wir sterben, werden wir ein Albtraum für die Kolonialisten sein. Wenn der Feind dem kurdischen Volk nicht erlaubt, frei auf seinem eigenen Boden zu leben, müssen wir ihm das Leben vergiften. Der Feind hat viele Stützpunkte im Süden Kurdistans errichtet und das Volk gezwungen, zu spionieren und für ihn als Dorfschützer zu arbeiten. Unser Volk im Süden muss dagegen Stellung beziehen. Es muss seinen Kampf noch weiter verstärken und den Traum der Gefallenen verwirklichen.“