Cizîr: Kurdisch im Einkaufszentrum verboten
Die Geschäftsführung in einem neu eröffneten Einkaufszentrum in Cizîr untersagt ihren Angestellten, Kurdisch zu sprechen.
Die Geschäftsführung in einem neu eröffneten Einkaufszentrum in Cizîr untersagt ihren Angestellten, Kurdisch zu sprechen.
Die nordkurdische Kreisstadt Cizîr (türk. Cizre) steht seit Oktober 2019 unter Zwangsverwaltung. Der vom türkischen Innenministerium eingesetzte Zwangsverwalter hat in den vergangenen Monaten alle kurdischsprachigen Hinweisschilder an historischen Stätten entfernen lassen. In vielen Cafés ist den Angestellten untersagt worden, mit den Kunden Kurdisch zu sprechen. Das gleiche Phänomen zeigt sich jetzt auch in dem kurz vor dem Opferfest eröffneten Einkaufszentrum „Cizre Park“.
Wie Angestellte eines Geschäfts in dem Einkaufszentrum mitteilen, hat der Inhaber ihnen gesagt, dass die Räumlichkeiten akustisch und visuell überwacht werden und dem Personal die kurdische Sprache verboten ist. Ein Kunde hatte sich – auf Kurdisch – bei einem Mitarbeiter erkundigt, warum er trotz seiner Sprachkenntnisse auf Türkisch antwortet. Der Mitarbeiter erklärte daraufhin, das die Geschäftsführung Kurdisch verboten hat: „Wenn wir Kurdisch sprechen, verlieren wir unsere Arbeit.“