Betrübtes Fest in Roboskî

Für mehr als 1,8 Milliarden Muslime hat am Sonntag das Opferfest begonnen. Aus Anlass des höchsten aller islamischen Feste hat der HDP-Provinzverband in Şirnex das Dorf Roboskî besucht.

Für mehr als 1,8 Milliarden Muslime hat am Sonntag das Opferfest begonnen. Das viertägige Fest bildet den Höhepunkt und Abschluss der jährlichen Pilgerfahrt der Muslime nach Mekka (Hadsch) und ist das höchste aller islamischen Feste. Beim Opferfest ist es üblich, Freunden und Verwandten die besten Wünsche zu versichern.

Anlässlich dessen hat eine Abordnung der Demokratischen Partei der Völker (HDP) in der nordkurdischen Provinz Şirnex (Şırnak) Dörfer im Landkreis Qilaban (Uludere) besucht. Die Delegation, bestehend aus dem Parlamentarier Hüseyin Kaçmaz, dem Provinzverbandsvorsitzenden Zeki İrmez sowie Mitgliedern aus dem Kreisverband, reiste auch in das Dorf Roboskî (türkisch: Ortasu), und wünschte den Bewohner*innen ein gesegnetes Fest. Das kleine Dorf an der Grenze zu Südkurdistan erlangte vor knapp acht Jahren traurige Berühmtheit. Am 28. Dezember 2011 wurden 34 Menschen aus Roboskî bei einem Bombardement der türkischen Luftwaffe zerfetzt. Die jungen Männer - 19 von ihnen waren minderjährig - deren Familien vom Grenzhandel lebten, kehrten in der Nacht aus Südkurdistan zurück, als sie bei dem Beschuss türkischer Kampfflugzeuge ums Leben kamen.  Präsident Erdoğan bedankte sich bei den Soldaten für das Massaker, zur Rechenschaft gezogen wurde bisher niemand.

Die HDP-Abordnung wurde auf dem Fiedhof in Roboskî von Müttern der Luftangriffsopfer begrüßt. Die Frauen hielten Fotos ihrer getöteten Kinder in den Händen, während an den Gräbern Gebete gesprochen wurden.

Nach den Gebeten richtete Hüseyin Kaçmaz einige Worte an die Roboskî-Familien. Er versprach, nicht vom Kampf für Gerechtigkeit abzulassen, bis die Schuld der Täter gesühnt ist.  „Wir werden nicht aufgeben, ehe diejenigen, die Leid über Roboskî brachten, dafür Rechenschaft abgelegt haben“, sagte Kaçmaz.

Fotos: Mezopotamya | MA