Besatzer entzünden Buschfeuer in Barwarî Bala
Brandstifter türkische Armee: In Barwarî Bala in Südkurdistan haben Besatzungstruppen ein Buschfeuer entzündet.
Brandstifter türkische Armee: In Barwarî Bala in Südkurdistan haben Besatzungstruppen ein Buschfeuer entzündet.
Die Türkei setzt ihre Angriffe gegen die Bevölkerung in der Kurdistan-Region des Irak (KRI) fort. In Barwarî Bala wurde am Donnerstagabend ein Buschgebiet in der Umgebung eines Dorfes vom türkischen Militär in Brand gesteckt. Das berichtete die in Silêmanî ansässige Nachrichtenagentur RojNews mit Verweis auf Angaben aus der betroffenen Ortschaft Xişxaş. Aufnahmen aus dem Dorf zeigen, wie sich die Flammen durch den Busch fressen, Menschen müssen dem Brand hilflos zusehen.
Das Feuer sei in Anbauflächen außerhalb des Ortes entzündet worden und habe sich von dort aus auf den Dorffriedhof ausgebreitet, hieß es weiter. Inzwischen bedrohe der Brand einige Häuser. Ob offizielle Löschmaßnahmen eingeleitet wurden, war zunächst unklar. Bislang haben sich die PDK-geführten Behörden in der Region nicht zu dem Buschfeuer und etwaigen Hilfsversuchen geäußert.
Das zum Gouvernement Duhok gehörende Barwarî Bala - je nach Mundart auch Berwarî Bala - befindet sich mit seinen gartenreichen Tälern im südkurdischen Teil des Hekarî-Gebirges, das als historisches assyrisches Siedlungsgebiet gilt. Ganz in der Nähe liegt der dicht besiedelte Distrikt Kanî Masî, in dessen Umland die türkische Armee bereits mehrere Militärstützpunkte betreibt und der quasi als Ausgangsbasis für die laufende Besatzungsoffensive der Türkei in der KRI dient. Die Barzanî-Partei PDK, die in Hewlêr (Erbil) die Regierung dominiert, unterstützt den Besatzungsfeldzug Ankaras.
Seit die Invasion im Juni ausgeweitet wurde, kommt es regelmäßig zu Brandstiftungen durch das Militär in zivilen Siedlungsgebieten Südkurdistans – zusätzlich zu täglich erfolgenden schweren Bombardierungen vom Boden und aus der Luft. Das verfolgte Ziel dabei ist die Vertreibung der Bevölkerung. Nach Angaben der in der KRI ansässigen NGO Community Peacemaker Teams wurden in der Gegend um Kanî Masî bereits zahlreiche Dörfer infolge der türkischen Militärgewalt entvölkert, weiteren Ortschaft droht dasselbe Schicksal. Die internationale Gemeinschaft ignoriert die Verbrechen der Türkei in ihrem Nachbarland.