Beisetzung von Guerillakämpfer in Amed unter Polizeischikanen

Der 2018 in Şirnex gefallene Guerillakämpfer Ömer Birsen wurde unter massiven Polizeischikanen in Amed beigesetzt.

Der türkische Staat betreibt über die gefallenen Guerillakämpfer*innen eine Politik der psychologischen Kriegsführung gegen die kurdische Bevölkerung. Leichen werden vom Militär verstümmelt, respektlos behandelt und Aufnahmen davon ins Internet gestellt, Friedhöfe werden zerstört, Gefallene exhumiert und unter Gehwegen verscharrt. Aber nicht nur die Körper der Gefallenen, sondern auch ihre Beisetzungen sind Ziel der Repression.

Am Mittwoch wurde der am 28. Juli 2018 in der nordkurdischen Provinz Şirnex (Şırnak) im Dorf Melê (Balveren) bei einem Gefecht mit der türkischen Armee gefallene Guerillakämpfer im Stadtteil Rezik (Bağlar) in Amed (Diyarbakır) beigesetzt. Der Leichenwagen mit Birsens Familie wurde fünf Mal auf dem Weg zum Friedhof gestoppt und die Familie von der Polizei und der Armee durchsucht und kontrolliert. Die schikanösen Kontrollen dauerten so lange, dass Birsen erst in der späten Nacht von der Familie beigesetzt werden konnte. Dabei war der Friedhof von Polizei und Armee umstellt, um eine massenhafte Teilnahme an der Guerillabeerdigung zu verhindern.