Aufklärungsdrohnen und Kampfbomber über Camp Mexmûr
Über dem Flüchtlingscamp Mexmûr in Südkurdistan kreisen Aufklärungsdrohnen und Kampfflugzeuge unbekannter Herkunft.
Über dem Flüchtlingscamp Mexmûr in Südkurdistan kreisen Aufklärungsdrohnen und Kampfflugzeuge unbekannter Herkunft.
Über dem Flüchtlingscamp Mexmûr in Südkurdistan kreisen Aufklärungsdrohnen und Kampfbomber. Bislang ist nicht bekannt, ob die Flugzeuge zur internationalen Koalition gegen den IS gehören oder türkischer Herkunft sind. Das Lager, das etwa 60 Kilometer südwestlich von Hewlêr (Erbil) liegt, wird regelmäßig von der türkischen Luftwaffe überflogen. Zuletzt waren am Sonntag intensive Luftaktivitäten über der Region beobachtet worden. Der letzte Angriff auf Mexmûr fand im Juni statt. Im April sind in Camp Mexmûr drei Frauen bei einem Kampfdrohnenangriff der türkischen Armee getötet worden.
Mexmûr – Über 12.000 Menschen unter Embargo
In dem 1998 gegründeten Camp Mexmûr leben mehr als 12.000 Menschen, die in den 1990er Jahren aufgrund der Repression des türkischen Staates gezwungen waren, ihre Dörfer in Nordkurdistan/Türkei zu verlassen. Das offiziell unter dem Schutz der UN stehende Flüchtlingslager unterliegt seit Juli 2019 allerdings einem Embargo. Die PDK-geführte Regierung in Hewlêr hatte die Blockade gegen das Camp nach der Erschießung eines türkischen Geheimdienstverantwortlichen auf Druck der Türkei angeordnet. Das Embargo ist vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie besonders gefährlich, da es sowohl die Wasserversorgung als auch die medizinische Versorgung des Flüchtlingscamps empfindlich trifft. In der Region hat außerdem der IS seine Präsenz wieder verstärkt.