Amed: Polizei will Protest gegen Isolation verhindern

Die türkische Polizei versucht in der nordkurdischen Stadt Amed, eine Protestaktion gegen die Isolation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan zu verhindern. Die Aktivistinnen und Aktivisten sind aus Protest zum Sitzstreik übergegangen.

Die HDP in Amed (tr. Diyarbakır) hatte zu einer Kundgebung gegen die Isolation im Koşuyolu-Park aufgerufen. Mit der Kundgebung sollte der seit 104 Tagen andauernde Hungerstreik gegen die Isolation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan und die zerstörerischen Haftbedingungen unterstützt werden. Der Hungerstreik politischer wird in Fünftagesschichten durchgeführt.

Protest eingekesselt

An der Kundgebung haben die HDP-Abgeordnete Remziye Tosun, Vorstandsmitglieder der DBP und HDP und des Vereins von Familien von Gefangenen (TUAY-DER) sowie viele weitere Personen teilgenommen. Die Polizei war mit einem Großaufgebot zugegen und ließ die Menschen nicht zum Veranstaltungsort. Der Protest wurde von der Polizei geteilt und in zwei Gruppen eingekesselt. Die Polizei erklärte, sie werde keine Kundgebung zulassen.

Wir werden nicht schweigen“

Demgegenüber protestierte die Abgeordnete Remziye Tosun: „Wir werden zur Isolation und dem Hungerstreik nicht schweigen. Wenn wir schweigen, wird sich die Isolation noch weiter über die gesamte Gesellschaft ausbreiten.“ Die Polizei hinderte unterdessen Journalistinnen und Journalisten an ihrer Arbeit.

Sitzstreik unter der Parole „Bijî berxwedana zindana“

Nach der Ansprache von Tosun begannen die Teilnehmenden unter der Parole „Es lebe der Gefängniswiderstand“ einen kurzen Sitzstreik. Anschließend wurde die Veranstaltung aufgelöst. Am Rande der Kundgebung kam es zu Polizeiübergriffen.