Bei der überfallartigen Militäroperation im Dorf Hewrê bei Karaz (tr. Kocaköy) sind acht Personen von der türkischen Gendarmerie festgenommen worden. Zuvor sollen sie schwer misshandelt worden sein. Namentlich bekannt sind vier Betroffene, zwei von ihnen sind Frauen. Sie alle wurden zur Kreiskommandantur der Militärpolizei verschleppt. Was ihnen zum Vorwurf gemacht wird, ist derweil noch unklar.
Zu der Operation in dem Ort in der nordkurdischen Provinz Amed (Diyarbakir) war es am Donnerstagabend gekommen. Die Gendarmerie umstellte das Dorf und forderte die Bewohner:innen über Lautsprecher auf, sich zu stellen. „Ergebt euch oder wir werden alle erschießen“, habe es geheißen. Daraufhin wurden etwa dreieinhalb Stunden lang die Häuser der Dorfbevölkerung durchsucht.
Bei den Festgenommenen, deren Identitäten bekannt sind, handelt es sich um Rojda Narin, Saliha Narin, Ubeydullah Narin und Veysi Narin. Sie alle wurden anderen Bewohner:innen zufolge gefoltert. Rojda Narin soll vor den Augen ihrer beiden Kinder im Alter von acht und dreizehn Jahren von den Soldaten misshandelt worden sein. Angaben zur körperlichen Verfassung der Verschleppten aus Hewrê liegen noch nicht vor.