Die Beisetzung des Kommandanten der Widerstandseinheiten Şengals (YBŞ), Seîd Hesen, und des YBŞ-Kämpfers Îsa Xwedêda wurde zur Protestdemonstration Tausender gegen die türkische Aggression gegenüber der südkurdischen, selbstverwalteten Region Şengal. Kurz vor dem Besuch des irakischen Premierministers al-Kadhimi hatte die türkische Luftwaffe im Zentrum der Stadt Şengal den YBŞ-Kommandanten und seinen Begleiter durch einen Luftangriff mitten im belebten Stadtzentrum von Şengal (Sindschar) getötet. Neben den beiden Gefallenen wurden bei dem Angriff drei Zivilist:innen verletzt.
Nach der Autopsie wurden die Leichen der beiden Gefallenen in einem Konvoi von Tausenden von Menschen mit Hunderten Fahrzeugen zum Friedhof „Şehîd Dilgeş und Şehîd Berxwedan" auf dem Berg Sengal gebracht. Unter der Parole „Die Gefallenen sind unsterblich“ wurden die Särge getragen. Auf dem Friedhof wurde eine militärische Zeremonie abgehalten.
Im Namen der Kommandantur der Fraueneinheiten Şengals (YJŞ) hielt Viyan Hebabî eine Ansprache. Sie fasste die große Trauer und den Zorn auf die Aggressoren in Worte und erklärte: „Wir verabschieden zwei Gefallene, die ihr Leben auf dem Weg von Engel Tawisî [zentrale Figur in der ezidischen Religion] gegeben haben. Heval Seîd wurde von der ezidischen Bevölkerung geliebt. Er kämpfte Tag und Nacht um Vergeltung für den 73. Ferman [IS-Genozid von 2014] und für die Einheit der ezidischen Bevölkerung. Vom ersten Tag des Massakers bis heute befand er sich permanent im Widerstand. Wir haben keine Erwartungen an die irakische Regierung. Wenn der Irak wirklich ein Staat wäre, wäre der faschistische türkische Invasorenstaat nicht in der Lage gewesen, seine Grenzen zu überschreiten und unser Volk anzugreifen.“
Im Namen der Selbstverwaltung von Şengal sprach Ibrahim Heso. Er erklärte: „So wie ihre Vorfahren früher Widerstand leisteten, haben heute auch Şehîd Seîd und Şehîd Îsa Widerstand geleistet. Unsere beiden Freunde verteidigten heldenhaft unser ezidisches Volk.“ Im Anschluss an die Reden wurden die beiden Gefallenen unter der Anteilnahme Tausender beigesetzt.