Çakır: Zwangsverwalter verjagen und Kooperativen aufbauen

Der HDP-Kandidat für das Amt des Ko-Bürgermeisters von Dergûl in der nordkurdischen Provinz Şirnex kündigt an: „Wir werden den Zwangsverwalter verjagen, Kooperativen aufbauen und die Gemeinde voranbringen.“

Dergûl in der nordkurdischen Pronvinz Şirnex (Şırnak) ist einer der Orte, die am meisten unter dem türkischen Dorfschützersystem gelitten haben. Dergûl ist jedoch auch als Zentrum des Widerstands bekannt.

Dursun Çakır, Kandidat der Demokratischen Partei der Völker HDP für das Amt des Ko-Bürgermeisters, ist sich sicher, dass seine Partei die Kommunalwahlen in Dergûl am 31. März gewinnen wird.

Çakır ist Jahrgang 1963, Bauer, verheiratet und Vater von sechs Kindern. „Seit 2009 bis heute arbeite ich aktiv in der Partei. Ich fing als Ko-Vorsitzender der BDP an. Dann wurde ich 2011 bei den KCK-Operationen festgenommen. Nach drei Jahren im Gefängnis nahm ich meine Parteiarbeit wieder auf und mache weiter“, erklärt er.

Den Dorfschützern standen die landwirtschaftlichen Flächen offen“

Er berichtet, der Staat habe die Menschen hier dazu gezwungen, Dorfschützer zu werden. Seine Familie sei eine derer gewesen, die sich weigerten.

„Deswegen erlitten wir mehr Repression als alle anderen Familien. Unsere Tiere weideten an den Hängen der Berge. Aber wir durften nicht mehr dort hin. Da ich keinen Platz fand, an dem wir Hunderte Tiere weiden lassen konnte, war ich gezwungen, die Tiere zu verkaufen. Auch meine Felder, auf denen ich Landwirtschaft betrieb, lagen im – nach ihrer Meinung – verbotenen Gebiet. Sie haben eine Grenze gezogen und gesagt, dass dahinter nur Dorfschützer gehen dürften. Sie sagten uns also: ‚Wenn du Dorfschützer wirst, kannst du dahingehen, deine Tiere halten und deine Familie kann die Felder bewirtschaften. Wenn aber nicht, dann muss dir das hier reichen.‘ Wir hatten nur noch ein klein wenig Land, aber wir sind dennoch keine Dorfschützer geworden. Aber als wir sahen, dass wir so auf Dauer nicht überleben konnten, waren wir gezwungen, in die Metropole zu ziehen. Ich musste jahrelang in der Fremde arbeiten.“

Wir werden den Zwangsverwalter verjagen und mit unseren Projekten beginnen“

Çakır fuhr fort: „Das erste was wir tun werden, nachdem wir gewonnen haben, ist, den Zwangsverwalter zu verjagen. Wir werden unsere Arbeit und unsere Dienstleistungen für die Bevölkerung im Rahmen von Kooperativen aufbauen. Außerdem werden wir dafür arbeiten, insbesondere die Situation der Frauen und der Jugend zu verbessern. Diese Arbeiten werden sich vor allem mit Ökonomie, Kultur und Bildung beschäftigen.“