Ahmet Türk und Figen Altındağ, Ko-Bürgermeisterkandidat*innen der HDP bei den Kommunalwahlen für die Provinzhauptstadt Mêrdîn (Mardin) und Nurettin Turgay und Fatma Yılmaz, Kandidat*innen für die Kreisstadt Ertuqî (Artuklu), sind heute zu einem Gespräch mit der Presse zusammengekommen.
Ahmet Türk erklärte hierbei zum Thema der von der AKP eingesetzten Zwangsverwaltungen in Nordkurdistan: „Für Zwangsverwalter gibt es in dieser Region, in diesem Land keinen Platz. Die Zwangsverwaltungen sind eine neue Form der Politik, sie nehmen den Willen des Volkes in Beschlag. Man will uns nun am 31. März die Stadtverwaltungen verarmt und verschuldet hinterlassen. Was damit bezweckt wird, ist klar: Sie wollen das Volk gegen uns aufbringen. Innerhalb der vergangen drei Jahre haben sie rein nichts geleistet. Die Menschen haben keinen Bezug zu ihren Stadtverwaltungen. Es ist mittlerweile leichter, eine Militärbasis zu besuchen als in das Rathaus zu gelangen.“
Zu den Drohungen Erdoğans, im Falle einer Wahl der HDP erneut Zwangsverwalter einsetzen zu wollen, sagte Türk: „Sie mögen machen, was sie wollen, aber sie werden uns niemals von unserem Kampf für Demokratie abbringen. Ich möchte aber unterstreichen, dass es dieses Mal nicht so leicht werden wird. Eine erneute Absetzung aller gewählten Kommunalpolitikerinnen und -politiker wird nicht so einfach vonstattengehen können. Wenn sie es dennoch wagen sollten, dann wird einmal mehr deutlich werden, dass es sich in der Türkei um ein reines ‚Ein-Mann-Regime‘ handelt. Das Wichtige ist, dass unsere Bevölkerung eine Antwort auf die Politik der Zwangsverwaltung gibt und ihre Haltung gegen diese Politik deutlich macht. Wir sind nicht Menschen, die dafür geschaffen wurden, auf dem Sessel der Stadtverwaltung zu sitzen. Wir führen diesen Kampf nicht, um auf dem Bürgermeistersessel zu landen. Wir bemühen uns darum, den Willen unserer Bevölkerung zu repräsentieren. Lasst uns die Wahlen deutlich gewinnen. Wenn sie es dann wollen, sollen sie ruhig am Tag danach wieder Zwangsverwalter ernennen.“