26. Protesttag gegen Zwangsverwaltung in Mêrdîn

In der nordkurdischen Metropole Mêrdîn halten die Proteste gegen die Einsetzung von Zwangsverwaltern in drei kurdischen Städten an.

In Mêrdîn (Mardin) fand den 26. Tag in Folge ein Sitzstreik gegen die Ernennung von Zwangsverwaltern in kurdischen Metropolen statt. Da in der gesamten Provinz ein allgemeines Verbot aller öffentlichen Veranstaltungen erlassen worden ist, hat die seit dreieinhalb Wochen täglich durchgeführte „Demokratie-Mahnwache“ wie bereits gestern vor der örtlichen HDP-Zentrale stattgefunden, statt im Karayolları-Park.

Die Teilnehmer*innen trugen Schilder mit Aufschriften wie „Der Wille des Volkes kann nicht geraubt werden“. Die Polizei kesselte die Protestierenden ein und stellte Panzerfahrzeuge und Wasserwerfer auf. Die Bevölkerung ließ sich nicht einschüchtern und setzte die Aktion unter Parolen und Liedern fort.

Es geht um die Frage Kurdistans“

Die heutige Aktion wird vom Verein der Schriftsteller*innen aus Mêrdîn und dem lokalen HDP-Jugendrat unterstützt. Der HDP-Abgeordnete İmam Taşçıer erklärte in einer Ansprache: „Wir leisten hier seit 26 Tagen Widerstand gegen die Zwangsverwaltung. Jeder und jede weiß, die Entscheidung ist keine normale Entscheidung. Die Bevölkerung protestiert überall dagegen und wird es auch weiterhin tun. Es geht um die kurdische Frage, es geht um Kurdistan. Das kann niemand ignorieren. Wir werden gegen diese Politik bis zum Ende Widerstand leisten und auf legalem Weg unseren Protest zum Ausdruck bringen.“ Die Aktion endete unter der Parole „Durch Widerstand werden wir siegen“.