Proteste in Amed und Mêrdîn: Niemand kann uns absetzen!

In Mêrdîn (Mardin) und Amed (Diyarbakir) ist gegen die Absetzung der gewählten Oberbürgermeister durch das türkische Innenministerium protestiert worden. In Amed wurde Stadtratsmitgliedern der Zutritt zum Rathaus verweigert.

In Mêrdîn (Mardin) und Amed (Diyarbakir) ist gegen die Absetzung der gewählten Oberbürgermeister durch das türkische Innenministerium am 19. August protestiert worden.

In Mêrdîn ist vom türkischen Gouverneur ein allgemeines Verbot aller öffentlichen Veranstaltungen erlassen worden. Die seit dreieinhalb Wochen täglich durchgeführte „Demokratie-Mahnwache“ im Karayolları-Park wurde aufgrund des für einen ganzen Monat geltenden Verbots von der Polizei verhindert. Die Aktivistinnen und Aktivisten versammelten sich daher vor der örtlichen HDP-Zentrale. Auf einem Sit-In wurden Reden gehalten und Lieder gesungen.

In Amed fand die Protestaktion auf der Lise Caddesi in der Nähe des Rathauses statt. Der Kundgebungsort wurde von der Polizei mit Absperrgittern und Panzerfahrzeugen abgeriegelt. Auf der Kundgebung wurde der Militärputsch vom 12. September 1980 thematisiert und auf die damals erzeugten Traumata hingewiesen.

Nach den Redebeiträgen wollten die bei der Protestaktion anwesenden Stadtratsmitglieder der HDP ins Rathaus gehen und wurden von der Polizei aufgehalten. Die gewählten Stadtratsmitglieder kündigten eine Strafanzeige gegen den Einsatzleiter an.