Die türkische Armee hat innerhalb von drei Tagen 150 Chemiewaffeneinsätze gegen eine einzige Guerillastellung in der Zap-Region in Südkurdistan durchgeführt. Das geht aus der aktuellen Erklärung der Volksverteidigungskräfte (HPG) hervor. Das Pressezentrum der HPG teilt dazu mit: „Die am 15. April von der türkischen Armee gestartete Besatzungsoperation ist gegen die Mauer des legendären Widerstand und des opferbereiten Willens der Freiheitsguerilla Kurdistans geprallt und hat ihr Ziel nicht erreicht. Die Besatzungstruppen können sich gegen die effektiven Aktionen der Guerilla nicht schützen und haben schwere Verluste. Die türkische Armee setzt ihre Kriegsverbrechen fort und benutzt chemische Waffen. Obwohl der Einsatz verbotener Bomben und chemischer Waffen dokumentiert und belegt wurde, werden diese Verbrechen von Spezialkriegsminister Hulusi Akar geleugnet. Die faschistische Armee setzt jedoch weiterhin Chemiewaffen in den Medya-Verteidigungsgebieten ein. Am 7., 8. und 9. Dezember wurden die Şehîd-Botan-Kampfstellungen im Widerstandsgebiet Çemço mindestens 150 Mal mit chemischen Waffen bombardiert.“
Am Freitag seien die Guerillagebiete in Südkurdistan zusätzlich fünfmal von Kampfjets und zehnmal von Kampfhubschraubern bombardiert und Dutzende Male mit Haubitzen, Mörsern, Panzern und schweren Waffen angegriffen worden, so die HPG. Die Guerilla führe weiterhin Widerstandsaktionen durch, zwei Soldaten wurden dabei getötet.
Guerillaaktionen in Çemço und Girê Cûdî
Zu den Einzelheiten der Guerillaaktionen am 9. November teilen die HPG mit, dass die türkischen Besatzungstruppen in Çemço zweimal von mobilen Guerillateams mit schweren Waffen angegriffen und dabei zwei Soldaten getötet wurden. Im Widerstandsgebiet Girê Cûdî wurden sieben Angriffe mit schweren Waffen ausgeführt, drei davon von mobilen Kämpferinnen der YJA Star. Am Freitagabend intervenierte die Guerilla gegen eine Luftlandeoperation am Girê Cûdî und zwang türkische Transporthubschrauber zum Rückzug.
Angriffe der türkischen Armee
Die Chemiewaffeneinsätze der türkischen Armee gegen die „Şehîd Botan“-Stellung dauern nach HPG-Angaben weiter an. Die Luftangriffe mit Kampfjets richteten sich gegen Girê Cûdi und das Gebiet Rostê in Xakurke. Hubschrauberangriffe fanden auf Girê Amêdî und Girê Cûdî statt.
Suspekte Flugblätter in Gever
Die HPG weisen außerdem darauf hin, dass in Gever (tr. Yüksekova) in der nordkurdischen Provinz Colemêrg (Hakkari) suspekte Flugblätter im Namen der HPG verteilt werden. Auf diesen würden die Namen von Personen aus der Region genannt und Drohungen ausgesprochen. „Wir teilen zu diesen Flugblättern mit, dass sie nicht von unseren Kräften stammen und im Stil des Spezialkriegspersonals verfasst wurden“, erklären die HPG. Die Bevölkerung sei aufgerufen, die Zettel nicht zu beachten.