15. August: „Eine Kugel gegen die Hoffnungslosigkeit“

Die Guerillakämpfer:innen Êrîş Garzan und Zîlan Aydın erklären zum Beginn des bewaffneten Kampfes in Kurdistan vor 37 Jahren, dass sich die erste Kugel vor allem gegen die Hoffnungslosigkeit gerichtet hat.

Der HPG-Kommandant Êrîş Garzan und die YJA-Star-Kämpferin Zîlan Aydın haben sich gegenüber ANF zum Beginn des bewaffneten Kampfes der PKK am 15. August 1984 und geäußert.

Garzan erklärte: „Der 15. August steht für die erste Kugel, die auf die Besatzer abgefeuert wurde. Diese Kugel ist in der Denkweise derjenigen explodiert, die Jahrhundertpläne für Kurdistan geschmiedet und dabei die Existenz der Kurden verleugnet haben. Sie richtete sich gegen die Hoffnungslosigkeit, die dem kurdischen Volk auferlegt worden ist.“

 

Mit der Offensive vom 15. August sei in ganz Kurdistan neue Hoffnung aufgeflammt, so der HPG-Kommandant: „Damit wurde erreicht, dass das kurdische Volk zu seiner eigenen Identität zurückfindet und aufbegehrt. Unter der Führung von Heval Egîd [Mahsum Korkmaz] sind die Ideen von Rêber Apo [Abdullah Öcalan] umgesetzt worden. Die Revolution in Kurdistan, von Dersim bis Şaho, von Miştenûr bis Qendîl, hat ihren Ursprung in der Offensive vom 15. August und bezieht noch heute ihre Kraft, Energie und Überzeugung aus diesem Tag. Auch der Widerstand in den Regionen Avaşîn, Zap und Metîna beruht auf dem damaligen Geist.“

Zîlan Aydın sagt, dass der 15. August nicht nur für das kurdische Volk eine wichtige Bedeutung hat, sondern für den gesamten Mittleren Osten und alle freiheitsliebenden Völker: „Diese Offensive war wichtig, damit das kurdische Volk an seine eigene Stärke glaubt, seinem Land verbunden bleibt und seinen eigenen Willen bewahrt. Es war nicht nur eine Aktion gegen die Besatzung, es ging um den Aufbau einer ethisch-politischen Gesellschaft. Heval Egîd war kein gewöhnlicher Mensch. In der Bevölkerung ist viel über ihn gesprochen worden. Seine Liebe zu den Menschen und seine herzliche Verbindung zur Bevölkerung waren dabei ausschlaggebend. Seine Haltung hatte großen Einfluss auf die Gesellschaft. Er hat die Menschen ermutigt und das Volk hat angefangen, Widerstand zu leisten. So hat der Kampf begonnen. Die erste Kugel war Ausdruck von Kampfstärke und Wut.“

 

Die Kämpferin der Frauenguerilla YJA Star erklärt, dass die Guerilla auch heute noch von dem Kampf und Mut von Kommandant Egîd geprägt ist: „Mit diesem Geist wollen wir die Isolation von Rêber Apo durchbrechen. Wir kommen aus eigener Kraft dem Sieg immer näher. Mit dieser Überzeugung machen wir weiter.“