14-Jähriger stirbt bei Hubschrauberbeschuss

Im nordkurdischen Colemêrg ist eine Gruppe Grenzhändler von der türkischen Luftwaffe angegriffen worden. Ein 14-Jähriger wurde durch einen Hubschrauberbeschuss getötet, ein weiterer Zivilist wurde verletzt.

In der nordkurdischen Provinz Colemêrg (Hakkari) ist eine Gruppe Grenzhändler von der türkischen Luftwaffe angegriffen worden. Ein 14-jähriger Junge wurde durch einen Beschuss aus einem Hubschrauber getötet, ein weiterer Zivilist wurde verletzt.

Die Grenzhändler befanden sich mit ihren Mauleseln auf dem Rückweg aus Südkurdistan, als es am Donnerstag gegen 15 Uhr Ortszeit zu dem Angriff kam. Bei dem getöteten Jungen handelt es sich um Vedat Ekinci, der Name des Schwerverletzten, der im staatlichen Krankenhaus der Provinzhauptstadt Colemêrg behandelt wird, ist nicht bekannt. Die Schmugglergruppe stammt aus dem Dorf Çemekurk im Landkreis Rûbarok (Derecik), der Grenzhandel ist für sie die einzige Möglichkeit, ihren Lebensunterhalt zu verdienen.

Die Tat von heute erinnert an das Massaker von Roboskî, bei dem am 28. Dezember 2011 im türkisch-irakischen Grenzgebiet nahe des Dorfes Roboskî (Ortasu) in der nordkurdischen Provinz Şirnex (Şırnak) 34 kurdische Zivilisten im Alter von 12 bis 25 Jahren bei einem Angriff der türkischen Luftwaffe getötet wurden. Es handelte sich ebenfalls um Grenzhändler, die mit 50 Mauleseln und ihren Waren auf dem Rückweg aus Südkurdistan waren. Dem Militär meldeten die jungen Männer am besagten Tag noch vor dem Grenzübertritt, dass sie Schmuggel betreiben werden. Um 21:39 Uhr wurden sie mit ihren Mauleseln von türkischen Kampfjets regelrecht zerfetzt. Nur vier Menschen überlebten den Angriff. Bestraft wurde bis heute niemand.