Elf Leichen von geplündertem Friedhof werden Angehörigen übergeben

Das AKP-Regime verwüstete vor zwei Jahren den Friedhof Garzan bei Bedlîs und verschleppte 267 Leichname in die Gerichtsmedizin nach Istanbul. Elf der Leichname sollen nun ihren Angehörigen übergeben werden.

Der mittlerweile völlig zerstörte Friedhof Garzan liegt in der Nähe von Oleka Jor (Yukarı Ölek) in der nordkurdischen Provinz Bedlîs (Bitlis). Dort waren vor allem Kämpfer*innen der Guerilla beigesetzt. Am 19. Dezember 2017 verwüsteten Sicherheitskräfte den Friedhof, exhumierten 267 Leichen und brachten sie zur Gerichtsmedizin in Istanbul. Bisher wurden nur fünf Leichname ihren Angehörigen übergeben. Bei elf weiteren sollen die DNA-Tests abgeschlossen sein. Auch sie sollen ihren Familien übergeben werden.

Der zerstörte Friedhof wurde bereits während seiner Entstehung im August 2013 sowie im Rahmen einer Militäroperation im September 2015 beschädigt. Nachdem in dem Gebiet eine Ausgangssperre verhängt wurde, wurden der Friedhof und ein Gebetsraum am Rand des Friedhofs abgerissen.

Friedhofs- und Leichenschändung sind eine für den schmutzigen Krieg in Kurdistan typische Praxis des türkischen Militärs. Auf diese Weise sollen der Widerstandswille und die Moral der kurdischen Bevölkerung gebrochen werden.