Im Hotel Demir in der nordkurdischen Metropole Amed (Diyarbakir) hat ein zweitägiges Symposium zur kurdischen Sprache begonnen. Die Veranstaltung wird vom „Netzwerk Sprachen und Kulturen“ ausgerichtet. Knapp 300 Personen aus den Bereichen Literatur, Wissenschaft und Bildung sowie Vertreter*innen von Verlagen, Frauen- und Kultureinrichtungen diskutieren über ihre künftige Zusammenarbeit für den Erhalt der kurdischen Sprache.
Die Eröffnungsrede wurde von dem Sprachwissenschaftler Zana Farqinî gehalten. Farqinî erklärte, dass niemand mit der Situation der kurdischen Sprache und Kultur zufrieden sei. Auf dem Symposium gehe es um die künftige Zusammenarbeit zur Förderung von Sprache und Kultur: „Es gibt viele Einrichtungen, die unabhängig voneinander zu diesem Thema arbeiten. Das reicht jedoch nicht aus. Wir alle sehen, dass Bedarf nach einer Zusammenarbeit besteht. Seit der Gründung der Republik Türkei sind die kurdische Kultur und Sprache einer unerbittlichen Assimilierungspolitik ausgesetzt. Die kurdischen Sprachen sind vom Aussterben bedroht. Aus diesem Grund sind wir heute hier zusammengekommen, um über Wege und Methoden gegen die Angriffe auf unsere Kultur zu diskutieren.“
Diese Problematik gehe nicht nur Sprachwissenschaftler etwas an, sondern betreffe alle Kurdinnen und Kurden, führte Farqinî weiter aus: „Wir wollen ausführlich die Fragen behandeln, inwieweit unsere Sprache und Kultur auf internationaler Ebene vertreten sind und nach welchen Prinzipien wir vorgehen müssen.“
Zu diesem Zweck wurden zwölf Arbeitsgruppen zu verschiedenen Themengebieten gebildet, die ihre Diskussionsergebnisse anschließend vorstellen werden. Nach der Eröffnungsansprache wurden die Medien von der Veranstaltung ausgeschlossen.