Tanz- und Sportwettbewerbe beim „4.-April-Festival“ in Mexmûr

Am zweiten Tag des „4.-April-Festivals“ im südkurdischen Flüchtlingslager Mexmûr finden Tanz- und Sportwettbewerbe in verschiedenen Kategorien statt.

Am zweiten Tag des „4.-April-Festivals“ aus Anlass des Geburtstags von Abdullah Öcalan finden im südkurdischen Flüchtlingslager „Şehîd Rustem Cûdî“ in Mexmûr Sportwettbewerbe statt. Es gibt die Kategorien Marathon und Sprint (100 Meter und 400 Meter) sowie Weitsprung. Bei den Teilnehmenden handelt es sich um Schülerinnen und Schüler. Zudem gibt es Tanzwettbewerbe.

Das Festival in Mexmûr, das von der Einrichtung für Bildung und Lehre getragen wird, die Teil der Selbstverwaltungsstrukturen des Camps ist, wird seit 2008 veranstaltet. In diesem Jahr findet es zum dreizehnten Mal statt, denn 2020 musste es wegen der Corona-Pandemie ausfallen. Das Festival gehört zu den abwechslungsreichsten Momenten im Alltag des Flüchtlingslagers, das seit Juli 2019 einem Embargo unterliegt.

Eröffnet wurde das Fest gestern mit einer traditionellen Zeremonie, zum Auftakt wurden in verschiedenen Ausstellungen Fotografien, Gemälde und Handarbeitswaren gezeigt. Auch der heutige Tag wurde wieder zeremoniell eingeleitet, nicht fehlen durften ausgiebige Govend-Tänze zu kurdischer Musik.

Camp Mexmûr

Das Camp Mexmûr liegt etwa 60 Kilometer südwestlich von Hewlêr und beherbergt Menschen, die in den 1990er Jahren aufgrund der Repression des türkischen Staates gezwungen waren, ihre Dörfer in Nordkurdistan zu verlassen. Nach langen Fluchtwegen und Aufenthalten in verschiedenen Camps gründeten sie 1998 das Flüchtlingslager Mexmûr. Offiziell steht es unter dem Schutz der Vereinten Nationen (UN) sowie der südkurdischen Autonomieregierung und der irakischen Zentralregierung in Bagdad. Faktisch ist das Camp mit seinen derzeit etwa 12.000 Bewohnerinnen und Bewohnern auf sich allein gestellt.