Rojava: Abschluss der Sommerschule für Musik und Theater
Mit dem Ende des Sommers endet auch die Sommerschule für Musik und Theater. Dutzende junge Menschen beschäftigten sich drei Monate intensiv mit kultureller Bildung.
Mit dem Ende des Sommers endet auch die Sommerschule für Musik und Theater. Dutzende junge Menschen beschäftigten sich drei Monate intensiv mit kultureller Bildung.
Die Sommerschule (ku. Dibistana Havîn) unter der Leitung der für ihre Werke bekannten Theaterkommune Şanoya Çiya in Rojava war ein voller Erfolg. Viele junge Menschen setzten sich intensiv mit Musikinstrumenten, Chorgesang, Gesang und Theater auseinander und erweiterten ihre kulturelle und künstlerische Bildung, ebenso wie ihr Verständnis der Solidarität. Die Sommerschule wurde sowohl auf der Grundlage lokaler als auch internationaler Unterstützung durchgeführt und prägte die letzten Monate viele Kinder und Jugendliche in Rojava.
„Die gemeinsamen Werte der unterschiedlichen Gesellschaften stärken“
Simko Cûdî, Mitglied von Şanoya Çiya, erklärte im ANF-Gespräch: „Dieses Projekt zielte darauf ab, Kunst unter jungen Menschen zu verbreiten und das Interesse an Kunst zu steigern. Wir wollten die gemeinsamen Werte der assyrischen, arabischen, kurdischen, armenischen und ezidischen Gesellschaften stärken und den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen Sommer voller Kunst bescheren.“
„Auch Kinder wurden in das Projekt einbezogen“
Das von Şanoya Çiya geleitete Projekt sei von drei Kunstlehrer:innen betreut worden und habe im Juni begonnen, führte Cûdî aus: „In der Sommerschule wurde an fünf Tagen in der Woche Unterricht erteilt. Ursprünglich war das Projekt für Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren geplant, doch aufgrund der starken Nachfrage von Kindern und ihres Interesses an Theater und Musik wurden auch Kinder in das Projekt einbezogen.“
Bildung in Theater und Musik
Cûdî berichtete: „Drei Monate lang wurden im Musikbereich Instrumentalunterricht, Chorarbeit und Notenschulung sowie Gehör- und Stimmbildungstraining durchgeführt. Im Bereich Theater wurden Schauspiel, Schreiben, Drama, Stimm- und Zwerchfellübungen, Gestik und Mimik trainiert. Darüber hinaus sammelten die Jugendlichen und Kinder Erfahrungen durch die direkte Teilnahme an Theateraufführungen.
Die Bildung, an der 15 Jugendliche, davon neun junge Frauen und 47 Kinder teilnahmen, beschäftigte sich auch mit allgemeinen Fragen. Unter Beteiligung der Organisation Stêrk erhielten die Kinder und Jugendlichen Informationen über die Themen Umwelt- und Körperhygiene, Respekt und Liebe. Dabei wurde insbesondere die Bedeutung der Kultur betont.
Dengbêj-Tage
Freitags fanden immer verschiedene kulturelle Aktivitäten statt, sagte Cûdî: „So gab es an den zwölf Freitagen vier Theateraufführungen mit den Werken der Sommerschule, darunter die Stücke Wê Werin, Vêjîn und Em yan Ez. Filme wie Ji Bo Azadî und 14. Tirmeh wurden vorgeführt. Dengbêj-Tage unter Beteiligung von Kindern, Jugendlichen und älteren Menschen fanden statt. Das begeisterte viele der Teilnehmenden noch stärker für den kulturellen Bereich.“
Die Teilnehmer:innen der Sommerschule nahmen auch am Kinderfestival in Rîmêlan teil. Cûdî berichtete: „Bei diesem Festival wurden die Stücke Çîrok û Çîvanok, das sich an Kinder richtet und sich mit den Themen Ehrlichkeit, Liebe und Respekt auseinandersetzt, und Nezanî Rehetiya Canî, das sich an Jugendliche richtet und sich mit der persönlichen Entwicklung befasst und sie ermutigt zu lesen und sich weiter zu bilden, aufgeführt. Außerdem sangen ein Chor junger Frauen und ein 40-köpfiger Kinderchor und brachten mit Musik Schwung in das Fest.“
Große Unterstützung für die Durchführung der Sommerschule
Cûdî erklärte, dass verschiedene Einrichtungen und Institutionen in Europa und Nord- und Ostsyrien ein Sommerschulprojekt unterstützen: „Die Dialoge, die wir mit Institutionen in Europa führen, tragen zur Anerkennung der Kulturen in Nord- und Ostsyrien und zur Stärkung der kulturellen Interaktion bei. Darüber hinaus werden die Projekte der Revolution in Rojava weltweit gefördert. Im vergangenen Jahr haben die Gemeinde Durango im Baskenland, der Verein Fonti Di Pace, die Organisation Societa in Formazione, das Teatro Degli İncontri, das Teatro Ura, das Oltreunpo Teatro und die Comunita Brasiliana in Rom unsere künstlerischen Aktivitäten unterstützt. In diesem Jahr leistete der Verein Fonti Di Pace einen wichtigen Beitrag zur Sommerschule. Es wird erwartet, dass die Unterstützung dieser Organisationen auch in den kommenden Jahren fortgesetzt wird. Darüber hinaus war auch die Unterstützung der Kinderrechtsvereinigung Stêrk, von Jineolojî und Jinwar in Nord- und Ostsyrien wichtig.“
Die künstlerischen Projekte gehen weiter
Simko Cûdî resümierte: „Die Kinder und Jugendlichen, die an der Sommerschule teilgenommen haben, konnten wertvolle Erfahrungen sammeln. Dieses Projekt war auch eine großartige Gelegenheit für diejenigen, die an der Hochschule der Künste teilnehmen wollen. So können die Kinder und Jugendlichen die kulturellen Werte der Gesellschaft bewahren und weiterentwickeln. So wie wir mit der Sommerschule einen Sommer der Kunst abgeschlossen haben, werden die jungen Menschen als Ergebnis dieser Bildung ihre Aktivitäten als Theaterteam im Kultur- und Kunstzentrum Dicle fortführen. Die Kinder werden ihre Ausbildung fortsetzen, indem sie einmal pro Woche zusammenkommen; bis zum nächsten Sommer, bis wir uns bei einem weiteren Projekt treffen.“