QSD: IS-Waffenwerkstatt westlich von Raqqa aufgedeckt

Während die IS-Aktivitäten seit dem Sturz des Assad-Regimes deutlich zunehmen, ist es den QSD gelungen, eine Waffenwerkstatt westlich von Raqqa aufzudecken, zwei Terroristen festzunehmen und diese IS-Zelle somit zu zerschlagen.

Zwei IS-Söldner festgenommen

In einer gemeinsamen Sicherheitsoperation mit der Internationalen Koalition haben die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) in der westlich von Raqqa gelegenen Stadt Al-Mansoura zwei Mitglieder einer aktiven IS-Zelle festgenommen. Es handelt sich laut QSD-Angaben um die beiden Brüder Abdul Sattar Abdul Fattah al-Muhammad (alias „Abu Amira“) und Muhammad Abdul Fattah al-Muhammad (alias „Abu al-Baraa“), die gemeinsam eine Waffenwerkstatt betrieben.

Währenddessen meldeten die Inneren Sicherheitskräfte von Nord- und Ostsyrien (Asayîş) in den letzten Tagen erneut mehrere Angriffe und Anschläge mutmaßlicher IS-Zellen im Osten von Deir ez-Zor. Wie die Behörde jeweils mitteilte, habe es keine Opfer auf ihrer Seite gegeben und die Attacken seien erfolgreich abgewehrt worden. Da sich die Sicherheitslage noch immer zuspitze, seien die Maßnahmen zur Gefahrenabwehr und zum Bevölkerungsschutz erneut erhöht worden.

IS-Zelle aufgespürt und ausgehoben

Nach intensiver Ermittlungsarbeit und Observation der Bewegungen ausgemachter IS-Terroristen, gelang es der QSD-Einheit für militärische Operationen (Tîmen Operasiyonên Leşkerî, TOL) eigenen Angaben zufolge, das Versteck dieser Terrorzelle in Al-Mansoura aufzuspüren. In der anschließenden Sicherheitsoperation wurden zwei IS-Söldner festgenommen: Abdul Sattar Abdul Fattah al-Muhammad, bekannt als „Abu Amira“, und sein Bruder Muhammad Abdul Fattah al-Muhammad, bekannt als „Abu al-Baraa“. Beide sollen aus Al-Mansoura stammen.

Den bisherigen Erkenntnissen zufolge waren die beiden Terroristen an der Herstellung unkonventioneller Sprengsätze (Improvised Explosive Devic, IEDs) beteiligt und betrieben hierzu eine Dreherei, die auf die Herstellung von Waffen-Schalldämpfern und Sprengsätzen spezialisiert war.

Anti-IS-Aktivitäten

Die verschiedenen Sicherheits- und Selbstverteidigungskräfte der Demokratischen Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien (DAANES) weisen auf die starke Intensivierung der IS-Aktivitäten seit dem Sturz des syrischen Langzeitmachthabers Assad hin.

Die QSD schreiben in ihrer aktuellen Mitteilung: „Trotz der anhaltenden Versuche des IS, die Instabilität in Syrien auszunutzen, um sich neu zu organisieren und Angriffe gegen unsere Kräfte, die Zivilbevölkerung und öffentliche Einrichtungen zu starten, bekräftigen unsere Einheiten ihre Entschlossenheit, die Sicherheits- und Militäroperationen fortzusetzen, um die Netzwerke des IS zu zerschlagen, seine Söldner unschädlich zu machen und die Sicherheit und Stabilität der Region zu gewährleisten.“

Nach wie vor beteiligt sich auch die Internationale-Anti-IS-Koalition am Kampf gegen die Terrororganisation. Diese Allianz war am 5. September 2014, nach dem Überfall des selbsternannten IS auf die ezidische Bevölkerung in Şengal, durch die USA beim NATO-Gipfel ins Leben gerufen worden.

Kontinuierliche Neuformierung von IS-Zellen

Nach der Zerschlagung des IS-„Kalifats“ 2019 änderte die Terrororganisation ihre Vorgehensweise der Territorialherrschaft hin zu einer Organisation als Netzwerk kleinerer und klandestin agierender Zellen. Vor allem im syrisch-irakischen Grenzgebiet sind diese Strukturen aktiv. Die QSD führten teils in Zusammenarbeit mit Spezialkräften der Asayîş sowie mit Unterstützung der Internationalen Koalition mehrere großangelegte Operationen zur Zerschlagung der Netzwerke durch. Doch die Terrororganisation profitiert vom Sicherheitsvakuum seit der Machtübernahme der Islamistenallianz „Hayat Tahrir al-Sham“ (HTS), welches es ihr erleichtert, sich immer wieder neu zu formieren und Anschläge zu verüben.

Titelbild: YAT-Kämpferinnen bei einer Übung im Nordosten von Syrien © Şopdarên Rojê