Neues Werk der Filmkommune Rojava: „Berbû“

Der neue Film „Berbû“ der Filmkommune Rojava ist in Dêrik gedreht worden und handelt von den Veränderungen im Leben von Frauen nach der Besatzung von Serêkaniyê durch die Türkei.

Die Filmkommune Rojava hat die Dreharbeiten für ein neues Projekt abgeschlossen. Der Film „Berbû“ handelt von den Veränderungen im Leben von Frauen nach der Besatzung von Serêkaniyê (Ras al-Ain) im Oktober 2019 durch die Türkei. Gedreht wurde der Film im Viertel Cûdî in Dêrik.

Die Regie führte Safinaz Evdikê. Gelernt hat sie ihr Handwerk im Kulturzentrum Cegerxwîn in Amed (türk. Diyarbakir), das mittlerweile aufgrund der staatlichen Zwangsverwaltung ausgeplündert worden ist. Gegenüber ANHA erklärte die Regisseurin zu ihrem Film: „Wir wollen zeigen, was in Efrîn, Serêkaniyê und Girê Spî passiert. Vor der Besatzung haben viele Mütter davon geträumt, ihre Kinder zu verheiraten. Einige Frauen waren schwanger und haben ein Kind erwartet. Jugendliche haben sich auf das neue Schuljahr oder ihr Studium vorbereitet. Durch die türkische Besatzung konnten all diese Träume nicht verwirklicht werden. In Serêkaniyê ist das Leben zum Stillstand gekommen. Unsere Aufgabe als Filmschaffende ist es, das der Welt zu zeigen.“

Der Film soll in der kommenden Zeit in den Kulturzentren in Nord- und Ostsyrien gezeigt werden.

Die Filmkommune Rojava (kurd. Komîna fîlm a Rojava) wurde 2015 gegründet und bildet seitdem Filmschaffende aus. Ihr Ziel ist es, dem elitären Kino ein populäres Kino entgegenzusetzen, in dem sich die Menschen einander ihre Geschichten erzählen können. Neben dem kulturellen Austausch liegt ein weiterer Fokus auf der Perspektive der Frauen und der Unterdrückten. Kurdisch, das jahrzehntelang in Syrien verboten war, wurde erstmalig zur Kinosprache.