Erstmals nach 106 Jahren haben Menschen christlichen Glaubens eine Messe in der armenischen Dreifaltigkeitskirche in Meletî feiern können. Seit dem Völkermord von 1915 war das Gotteshaus für die gemeindliche Nutzung geschlossen.
Erstmals nach über einem Jahrhundert haben Menschen christlichen Glaubens diesen Sonntag eine Messe in der armenischen Dreifaltigkeitskirche Surp Yerrortutyun in Meletî (tr. Malatya) feiern können. Die Liturgie wurde vom Patriarchen von Konstantinopel der Armenischen Apostolischen Kirche, Sahag II. Maschalian, geleitet. Die Predigt wurde auf Armenisch und Türkisch gehalten. Die etwa 150 Teilnehmenden waren aus verschiedenen Städten angereist, unter ihnen befanden sich auch Angehörige der Suryoye. Der armenische Lusavorich-Chor begeisterte mit seinem Gesang und sorgte für Gänsehaut. „Es war eine ganz wunderbare Feier“, sagte Maschalian im Anschluss.
Seit 2013 restauriert
Das in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts im heutigen Kreis Çirmik (Yeşilyurt) erbaute Gotteshaus, dessen türkischer Name „Üç Horan Ermeni Kilisesi“ lautet, war seit dem jungtürkischen Völkermord an den Armenierinnen und Armeniern und anderen christlichen Gemeinschaften 1915 für die gemeindliche Nutzung geschlossen und in der Folge zur Ruine verfallen. Erst im Jahr 2013 begannen die Restaurierungsarbeiten, die von dem in Meletî ansässigen Verein Hay-Der getragen wurden.
Die Dreifaltigkeitskirche Meletî liegt im Viertel Çavuşoğlu | Foto: Ermeni Haber Ajansı
Mit der Wiedereröffnung wird das Gebäude aber nicht nur für gottesdienstliche Handlungen und Zeremonien genutzt, sondern auch als Kulturzentrum. Genauer gesagt als „Zentrum für Kunst und Kultur Taşhoran“. Die offizielle Wiedereröffnungszeremonie der Kirche fand bereits am 26. August statt.
Die Kirche im Jahr 1906 © Ermeni Haber Ajansı
