London: Streetart von Zehra Doğan für Phosphoropfer

Die kurdische Künstlerin Zehra Doğan hat das Bild des 13-jährigen Mihemed Hemid an eine Wand in London gemalt, um auf den mutmaßlichen Einsatz von weißem Phosphor durch die türkische Armee in Nordsyrien aufmerksam zu machen.

Die türkische Armee hat bei ihrem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg in Nordsyrien verbotene Kampfstoffe eingesetzt. Experten gehen davon aus, dass es sich um weißen Phosphor handelt. Um auf das Schicksal der Betroffenen in Rojava aufmerksam zu machen, hat die Malerin und Journalistin Zehra Doğan ein Bild des 13-jährigen Mihemed Hemid an eine Wand unter der Green-Lanes-Brücke in London-Harringey gemalt. Unter dem Bild steht: „Der türkische Staat setzt Chemiewaffen in Rojava ein.“

Die Aufnahmen des Jungen, der bei einem türkischen Angriff schwere Verletzungen erlitt, haben weltweit für Entsetzen gesorgt. In einem Video fleht er seinen Vater an: „Mach, dass es aufhört zu brennen!“

In Großbritannien werden derzeit Bedenken geäußert, ob an Türkei verkaufte phosphorhaltige Produkte bei der völkerrechtswidrigen Invasion in Nord- und Ostsyrien eingesetzt wurden. Laut einem Artikel in der Sunday Times wurden in den letzten zwei Jahrzehnten mehr als 70 Lizenzen für Rüstungsgut, das weißen Phosphor enthalten könnte, für den Export an Ankara erteilt.

Die kurdische Künstlerin Zehra Doğan hat vor zwei Wochen ein vielbeachtetes Bild des Widerstands in Rojava gegen die türkische Armee und ihre islamistischen Hilfstruppen gemalt. Die Streetart-Aktion wurde in einem Video festgehalten.

Vor einem Monat malte sie ein Bild im Gedenken an die 14-jährige Ceylan Önkol, die 2009 durch eine vom türkischen Militär abgefeuerte Artilleriegranate in der nordkurdischen Kreisstadt Licê getötet wurde.