Hamburg: Ausstellung zum Land der Träume

Am vergangenen Freitagabend eröffnete im Kunstverein Hamburg die Ausstellung Düşler Ülkesi der Künstlerin Cana Bilir-Meier. Mehrere Wochen findet zudem ein umfangreiches Rahmenprogramm zu den Thematiken von Rassismus und Gleichberechtigung statt.

Im Kunstverein Hamburg wurde am 17. Mai die Ausstellung Düşler Ülkesi (Land der Träume) der Künstlerin Cana Bilir-Meier eröffnet. Ein umfangreiches Rahmenprogramm begleitet die Ausstellung der in München geborenen Künstlerin, das von zahlreichen antirassistischen Initiativen und Institutionen in Hamburg organisiert und unterstützt wird. Die Ausstellung ist bis zum 21. Juli im Kunstverein zu sehen, jeden Donnerstag finden um 17 Uhr kostenlose Führungen statt.

Werke der Pluralität

Die Künstlerin, die ihr Werk ausdrücklich nie nur das einzige ihrige auffasst, sondern immer als Werk der Zusammenarbeit mit Vielen, um die Pluralität der Gesellschaft auszudrücken, beschäftigt sich in ihren Arbeiten mit Fragen der Solidarität und Gleichberechtigung. Das drückt sich in den Fragen nach sozialer, kultureller, emotionaler und struktureller Teilhabe und Gleichberechtigung von Migrant*innen und Nicht-Migrant*innen aus. Die Werke finden ihren Ausgang oftmals im Privaten, in den persönlichen Erfahrungen von Menschen dieser Gesellschaft, denen der Zugang und die Teilhabe an Öffentlichkeit jahrzehntelang und beständig nur in dem Maße erlaubt sind, wie es die Mehrheitsgesellschaft wünscht.

Cana Bilir-Meier nutzt eine Fülle an Medien, wie Film, Zeichnung, Performance oder Audio, um den Realitäten eben jener Menschen Ausdruck zu verleihen, um Geschichten zu erzählen, die oftmals nicht erzählt oder ausgeblendet werden. Dazu gehören Erfahrungen der Gewalt und der Diskriminierung, von Rassismus, die sich in ihrer Intensität von Fall zu Fall unterscheiden, aber einen gemeinsamen strukturellen Hintergrund haben. Ihre Arbeiten beschreiben aber nicht nur diese Fälle, sondern auch den Umgang der Menschen damit, die persönliche Reaktionen und auch ihre Widerstände.

Mitwirkende Hamburger Initiativen

Das Rahmenprogramm ist in Zusammenarbeit mit folgenden Initiativen und Institutionen entstanden: AG Story Walks, Perspektive Stadterkundung, Lampedusa in Hamburg, NINA - fraueN IN Aktion, Freedom of Movement Dänemark, Ibrahim Arslan, Hannah Peaceman, Vincent Bababoutilabo, Chana Dischereit, EsRAP, Esra Özmen & Enes Özmen, Ozan Ata Canani, Booty Carrell, KANAKISTAN, Taudy Pathmanathan, Tamer Düzyol, Diaspora Salon, GWA St. Pauli, Queerfeministisches Café Rote Flora, Initiative in Gedenken an Semra Ertan, Initiative in Gedenken an Ramazan Avci, Initiative zur Aufklärung des Mordes an Süleyman Taşköprü und Initiative in Gedenken an Yaya Jabbi und Anderen.

Programm

  • Mittwoch, 22.5., 19 Uhr, Kunstverein: Podiumsdiskussion Kontinuitäten und Veränderungen: Rassismen und Antisemitismus nach 1945 und Kämpfe um Anerkennung in der Gegenwart
  • Donnerstag, 23.5., 19 Uhr, Kölibri: RapTalk mit dem Wiener HipHop Duo EsRAP
  • Samstag, 25.5., 15 Uhr, Ramazan-Avci-Platz: Fahrradtour zu Kontinuitäten von rassistischer Gewalt und Widerständen in Hamburg
  • Freitag, 31.5., 19:30 Uhr, Kölibri: PlattenTalk mit Livemusik von Ozan Ata Canani & Booty Carerell
  • Samstag, 1.6., 20 Uhr, Kölibri: Lesung Haymatlos mit Taudy Pathmanathan und Tamer Düzyol
  • Sonntag, 2.6., 16:30 Uhr, Rote Flora, Querfeministisches Café: Vortrag und Gespräch mit Cana Bilir-Meier Über das Erinnern an die Dichterin Semra Ertan
  • Donnerstag, 13.6., 18:30 Uhr, Lampedusa-Zelt am HBF: Stadtrundgang Refugee Struggles in Hamburg