Filmvorführung von „Darên Bi Tenê” in Nürnberg

Im Rahmen der Rojava-Filmtage wurde im Medya Volkshaus e.V. Nürnberg der Dokumentarfilm „Darên Bi Tenê” der Filmkommune Rojava gezeigt.

Nachdem das 4. Internationale Filmfestival Rojava aufgrund der türkischen Invasion nicht stattfinden konnte, hat die Filmkommune Rojava Aktivist*innen aufgerufen, ihre neuen Werke einem internationalen Publikum in verschiedenen Ländern zu zeigen. Das Bündnis für Frieden in Kurdistan griff dies auf und organisiert im Januar und Februar an verschiedenen Spielorten in Nürnberg und Erlangen Vorführungen der Werke des Rojava-Filmkollektivs.

Im kurdischen Kulturverein Medya Volkshaus wurde am Sonntag der Film „Darên Bi Tenê” („Einsame Bäume“) gezeigt. Die Dokumentation erforscht die Wurzeln und Herkunft der Sänger*innen und Geschichtenerzähler*innen, die als Dengbêj bekannt sind. In der Dengbêj-Kultur werden im Sinne von Oral History das Leben, die Kunst und die kulturelle Vielfalt Rojavas zelebriert. Musik, Landschaftsaufnahmen und Erläuterungen wechseln sich in der Dokumentation ab. Viele Beispiele von Dengbêjs geben einen Einblick, wie das alltägliche Leben und die Geschichten der Menschen in Rojava in ihren arabischen, kurdischen und assyrischen Liedern weitergegeben und damit am Leben erhalten werden. Eine neue Generation von Geschichtenerzähler*innen aus der Film-Kommune Rojava würdigt die Sänger*innen.

Die zahlreichen Besucher*innen konnten durch den Film einen Eindruck vom revolutionären Geist und den den Gefühlen in der Gesellschaft von Rojava gewinnen. Das Medium Film ermöglicht einen ganz anderen, emotionalen Zugang zur den Ideen der Freiheitsbewegung und spricht vor allem jüngere Menschen direkt an.

Die Filmkommune Rojava in Kobanê bildet Drehbuchautor*innen und Filmemacher*innen aus. 2015 gegründet, hat sie es sich zum Ziel gesetzt, ein populäres Kino zu schaffen, in dem sich Menschen aus verschiedenen Regionen ihre Geschichten einander erzählen. Neben dem kulturellen Austausch liegt ein weiterer Fokus auf der Perspektive der Frauen und der Unterdrückten. Kurdisch, das jahrzehntelang in Syrien verboten war, wird erstmalig zur Kinosprache. Ihr Schwerpunkt liegt auf den Geschichten der Revolution, dem Kampf der Frauen, den Geschichten der Unterdrückung und des Aufbegehrens. Aber auch persönliche Erfahrungen und Konflikte werden erzählt.

Weitere Termine der Rojava-Filmtage vom Bündnis für Frieden in Kurdistan

5. Februar, 19 Uhr: „Moka ist kalt / Moka Sare“

18. Februar, 19 Uhr: „Geschichte von zerstörten Städten / Çîrokên Bajarê Weranbujê“ & „Der Schatten des kurdischen Berges“

21. Februar, 20 Uhr: „Der Schatten des kurdischen Berges“