„Briefe aus Şengal“ in Kinos in Deutschland

Der Dokumentarfilm „Briefe aus Şengal“ von Regisseurin Dersim Zerevan handelt vom Widerstand gegen die Terrormiliz IS und wird in den kommenden Wochen in vielen Kinos in Deutschland gezeigt.

Der Dokumentarfilm „Briefe aus Şengal“ (ku. Nameyên ji Şengalê, en. Letters from Sinjar) wird nach der Premiere am 3. August in Celle in vielen Kinos in Deutschland gezeigt. Der Film von Regisseurin Dersim Zerevan handelt vom Widerstand gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“, die nach der Einnahme der Großstadt Mosul im Nordirak am 3. August 2014 das ezidische Siedlungsgebiet Şengal überfiel und ein Massaker verübte. Die in der Region stationierte Peschmerga zogen sich auf Befehl der PDK kampflos zurück. Verteidigt wurde die ezidische Gemeinschaft von der PKK-Guerilla und den YPG/YPJ aus Rojava (Westkurdistan/Nordsyrien). Der Film mit sechs Episoden, in denen jeweils ein Brief verlesen wird, erzählt die Geschichte von Menschen aus verschiedenen Ländern, die gegen den IS kämpften.

Regisseurin Dersim Zerevan: „Unsere Crew war international“

Die in Qamişlo geborene Regisseurin Dersim Zerevan ist auch Aktivistin und Schriftstellerin und stand bereits Ende der 1990er Jahre an der Spitze der sozialen Bewegungen gegen das syrische Regime wegen Massakern an der kurdischen Bevölkerung. Zuletzt schrieb sie ein Guerilla-Tagebuch. Als Schülerin des revolutionären Regisseurs Halil Uysal drehte Dersim Zerevan ihren ersten Film über Sakine Cansız, eine der Gründerinnen der PKK. Der Dokumentarfilm „Sara“ wurde 2018 veröffentlicht.

Co-Produktion der Filmkommune Rojava

„Briefe aus Şengal“ wurde in Şengal gedreht, direkt an den Orten, an denen die Ereignisse stattgefunden haben. Der 80-minütige Film ist eine Co-Produktion der Filmkommune Rojava in Zusammenarbeit mit Nûjiyan Film Production und der italienischen Firma FAR out FILMS. Dersim Zerevan bezeichnet ihren Film als Produkt von Frauen. Die Filmcrew bestand aus etwa dreißig Personen aus allen Teilen Kurdistan und anderen Ländern, aber überwiegend aus Rojava und aus Şengal selbst. Wie bei dem von der Filmkommune Rojava produzierten Spielfilm Kobanê spielen viele der Darsteller:innen Rollen, die ihrer eigenen Realität entsprechen. Einer der Schauspieler ist nach den Dreharbeiten bei der Verteidigung von Serêkaniyê gegen die türkische Invasion in Nordsyrien gefallen. Die Dreharbeiten fanden unter schwierigen und gefährlichen Bedingungen statt.

Vorführungen in Deutschland

„Briefe aus Şengal“ wird in den kommenden Wochen in zahlreichen Städten gezeigt:

Stuttgart: 20. Oktober, 18.30 Uhr, Siemensstraße 150, 70469 Stuttgart – Feuerbach

Hamburg: 9. Oktober, 20 Uhr, Zeise Kinos, Friedensallee 7-9, 22765 Hamburg

Heidelberg: 21. und 27. Oktober, 19.30 Uhr, Karlstorkino, Marlene-Dietrich-Platz 3, 69126 Heidelberg

Maichingen: 27. Oktober, 18.30 Uhr, Deutsch-Kurdischer Kulturverein, Berliner Straße 20, 71069 Maichingen

Bensheim: 8. Oktober, 17 Uhr, Luxor-Filmpalast, Berliner Ring 26, 64625 Bensheim

Leverkusen: 23. November, 19 Uhr, Kommunales Kino im Forum, Am Buchelter Hof 9, 51373 Leverkusen

Dresden: 17. Oktober, 20 Uhr, Zentralkino, Kraftwerk Mitte 16, 01067 Dresden

Berlin: 9. Oktober, 17.30 Uhr, Babylon, Rosa-Luxemburg-Straße 30, 10178 Berlin

Saarbrücken: 15. Oktober, 12 Uhr, Filmhaus, Mainzer Str. 8, 66111 Saarbrücken