Preisverleihung des 2. Kurdischen Filmfestivals Düsseldorf

Nach fünf intensiven Tagen endete das zweite Kurdische Filmfestival Düsseldorf am Sonntagabend mit einer feierlichen Preisverleihung im Atelier Kino.

DKFF

Nach fünf intensiven Tagen endete das zweite Kurdische Filmfestival Düsseldorf am Sonntagabend mit einer feierlichen Preisverleihung im Atelier Kino. Insgesamt wurden während des Festivals rund 40 Filme gezeigt, zahlreiche Gesprächsrunden mit Regisseur:innen und Filmschaffenden organisiert sowie zwei Lesungen und Podiumsdiskussionen veranstaltet. Moderiert wurde der Abend von Yılmaz Kaba, der das vielfältige Festivalprogramm noch einmal zusammenfasste.

Fuad Ömer: „Ein historischer Moment für Rojava“

Im Anschluss richtete Fuad Ömer, Sprecher der Demokratischen Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien, das Wort an die Gäste. Er dankte dem Festivalteam für die Wahl von Rojava als thematischen Schwerpunkt und berichtete von der Konferenz der Einheit, die am Vortag in Rojava stattgefunden hatte. „Es war von großer Bedeutung, dass an der Konferenz zahlreiche Vertreter:innen kurdischer Parteien aus Südkurdistan und Nordkurdistan teilgenommen haben“, sagte Ömer. „Ein solches Treffen ist ein einmaliges Ereignis in der kurdischen Geschichte – und dass es auf dem Boden von Rojava stattfand, unterstreicht noch einmal die zentrale Rolle, die Rojava heute spielt.“

 

Die Jury und die Kurzfilmpreise

Die fünfköpfige Jury für den Kurzfilmwettbewerb, bestehend aus Binevşa Berivan, Berfin Emektar, Ekrem Heydo, Hewraz Mohammed und Yilmaz Al Mouhamed Ali, vergab vier Preise an Filme aus den verschiedenen Teilen Kurdistans:

▪  Rojava: Rodi Osman für „After What“

▪  Bakur (Nordkurdistan): Mahsun Taşkın für „Garan“

▪  Rojhilat: Mariam Samadi für „Salt Sellers“

▪  Başûr (Südkurdistan): Mohamed Sherwani für „I Will Wait“

Für die Jury sprachen Berfin Emektar, Ekrem Heydo und Hewraz Mohammed und betonten: „Kino ist eine Form des Erinnerns. Es holt das Vergessene, das Verlorene und das Verdeckte ans Licht. Jede Szene ist eine Spur und ruft eine verlorene Erinnerung zurück. Kino ist auch eine Form des Widerstands – manchmal genügt ein Satz, ein Schweigen oder ein Blick, um Geschichten lebendig werden zu lassen.“

Die Sonderpreise des Festivals

Neben den Jury-Preisen wurden auch vier Festivalpreise vergeben:

▪  Yılmaz Güney Preis: Binevşa Berivan für „The Virgin & Child“

▪  Jina Amini Preis: Maria Laura Vasquez für „Lêgerîn“

▪  Menschenrechtspreis: Ömer Biçer für „Vartinîs“

▪  Halil Dağ Preis für Widerstand im Kino: Olmo Couto für „Serêkaniyê“

Dankesworte des Festivalteams

In einer emotionalen Rede bedankten sich Adil Demirci und Dilek Colak im Namen des gesamten Festivalteams: „Nach unserem ersten Festival im vergangenen Jahr, bei dem wir die Ezid:innen in den Mittelpunkt gestellt haben, richteten wir in diesem Jahr den Fokus auf Rojava. Dass gerade gestern eine bedeutende Konferenz zur Einheit in Rojava stattgefunden hat, bestätigt uns einmal mehr, dass unsere Entscheidung für diesen Themenschwerpunkt richtig war – nicht nur künstlerisch, sondern auch gesellschaftlich und politisch.

Die große Beteiligung an den Vorführungen, die intensiven Gespräche und das spürbare Interesse an den Diskussionen zeigen: Es gibt einen großen Bedarf für dieses Festival, für Austausch, Verständnis und Solidarität. Wir danken allen Mitorganisator:innen, Unterstützer:innen, Sponsoren, Filmschaffenden, Journalist:innen und natürlich unserem Publikum, das dieses Festival zu einem Ort der Begegnung, der Hoffnung und der kulturellen Vielfalt gemacht hat.“

Zum Abschluss des Abends sorgte ein musikalischer Beitrag für einen stimmungsvollen Ausklang des Festivals.