DEM-Partei bestätigt mutmaßlichen Anschlagsversuch auf Sırrı Süreyya Önder

An Sırrı Süreyya Önders Fahrzeug ist ein gefährliches Metallobjekt entdeckt worden, das offenbar einen Anschlag auslösen sollte. Der Vorfall hat sich knapp zwei Wochen vor seinem schweren Herzinfarkt ereignet, der zum Tod des DEM-Abgeordneten führte.

Manipulation an Fahrzeug

Die Partei der Völker für Gleichheit und Demokratie (DEM) hat Berichte über einen möglichen Anschlagsversuch auf ihren Abgeordneten und Parlamentsvizepräsidenten Sırrı Süreyya Önder bestätigt. In einer Erklärung teilte die Partei am Donnerstag mit, dass am 2. April an Önders Fahrzeug ein gefährliches Metallobjekt entdeckt wurde, das geeignet gewesen sei, einen Reifenplatzer herbeizuführen.

Laut Angaben der DEM wurde das verdächtige Objekt an der linken Seite der Hinterachse des Fahrzeugs gefunden, nachdem ein Parkhausmitarbeiter beim Fahren ungewöhnliche Geräusche bemerkt und das Auto zur Inspektion gebracht hatte. Eine anschließende Untersuchung ergab, dass es sich um ein scharfes, aus Metall gefertigtes Bauteil handelte, das einen Reifen beschädigen konnte.

Informationen wurden zunächst zurückgehalten

Die DEM-Partei betonte, dass der Vorfall umgehend parteiintern sowie den zuständigen offiziellen Stellen gemeldet wurde. „Sowohl unsere Partei als auch Herr Önder verfolgen bzw. verfolgten die Angelegenheit aufmerksam“, heißt es in der Mitteilung. Aus Gründen der Sensibilität und Sicherheit sei der Fall zunächst nicht öffentlich gemacht worden. Die Ermittlungen dauern an, ein abschließender Bericht liege bislang nicht vor.

Nach Herzinfarkt verstorben

Der Politiker, Autor, Filmschaffende und Vizepräsident der Großen Nationalversammlung der Türkei, Sırrı Süreyya Önder, war am letzten Samstag im Alter von 62 Jahren verstorben. Önder, der zuletzt auch als Mitglied der Imrali-Delegation seiner Partei aktiv war, starb in einem Istanbuler Krankenhaus an multiplem Organversagen infolge eines Hirnödems nach einem schweren Herzinfarkt, den er am 15. April erlitten hatte. Die kurdische Bevölkerung reagierte mit tiefer Betroffenheit auf den Verlust.