Öcalans „Die kapitalistische Zivilisation“ auf Italienisch erschienen
Im italienischen Puntorosso-Verlag ist der zweite Band von Abdullah Öcalans „Manifest der demokratischen Zivilisation“ erschienen.
Im italienischen Puntorosso-Verlag ist der zweite Band von Abdullah Öcalans „Manifest der demokratischen Zivilisation“ erschienen.
In Italien ist der zweite Band von Abdullah Öcalans „Manifest der demokratischen Zivilisation“ erschienen. Herausgegeben wurde das Werk vom Verlag Punto Rosso in der Edition der Internationalen Initiative „Freiheit für Öcalan – Frieden in Kurdistan“ unter dem Titel: „La civiltà capitalista: Dèi senza maschera e re nudi. Manifesto della civiltà democratica – Volume 2“.
Zwischen 2007 und 2010 hat Abdullah Öcalan auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali ein fünfbändiges Opus Magnum geschrieben, in dem er seine Erfahrungen und Erkenntnisse aus 35 Jahren radikaler Theorie und revolutionärer Praxis zusammenfügt.
„Kapitalismus ist nicht Wirtschaft, sondern Herrschaft.“ Im zweiten Band seines fünfteiligen Werks, dessen deutscher Titel „Die kapitalistische Zivilisation: Unmaskierte Götter und nackte Könige“ lautet, kritisiert Öcalan die kapitalistische Moderne als vorläufigen Endpunkt der Geschichte und weitet dabei den Blick auf die zugrunde liegenden Strukturen aus. Ausgehend von den Analysen Fernand Braudels kritisiert er den Kapitalismus als eine unnötige Verirrung, die niemals fortschrittliches Potenzial besaß, sondern prinzipiell die Gesellschaft im Inneren zerstört, und beschreibt im Weiteren dessen reaktionäre Entwicklung durch die Idee des Nationalstaats, den historischen Nationalismus und den Faschismus.
Seine aktuelle Form als kapitalistische Moderne beschreibt Öcalan in der Dreiecksbeziehung von Monopolkapitalismus, digitaler Industrialisierung und Finanzwirtschaft.
Das Vorwort für den zweiten Band des Manifests von Öcalan entstammt der englischsprachigen Übersetzung und damit aus der Feder der indischen Philosophin und Aktivistin Radha d'Souza, die den Schwerpunkt auf Öcalans Diskussionen über Mentalität legt. Es endet mit einem Zitat aus dem Beitrag von Antonio Negri für das Buch „Das freie Leben aufbauen – Dialoge mit Öcalan“, das die theoretischen Diskurse des kurdischen Vordenkers mit den bedeutendsten Intellektuellen der Geisteswissenschaften wiedergibt: „Öcalan ist ein Gefangener, der zum Mythos wird, wie Mandela im zwanzigsten Jahrhundert, so er im einundzwanzigsten. Er drückt eine Reihe von Konzepten aus, die im einundzwanzigsten Jahrhundert zunehmend zu Bausteinen für die politische Konstruktion einer neuen Welt werden.“
Bestellt werden kann „La civiltà capitalista“ über http://www.puntorosso.it Den dritten Band „Soziologie der Freiheit“ will Punto Rosso im Frühjahr 2022 herausgeben.
In deutscher Übersetzung sind die Schriften Öcalans im Unrast-Verlag erschienen. Eine Übersicht zu allen erhältlichen Werken findet sich unter https://ocalanbooks.com