9. Kurdisches Filmfestival Berlin

Vom 1. bis 7. August findet zum neunten Mal das Kurdische Filmfestival Berlin statt. Es werden ausgewählte Filme von Künstler*innen präsentiert, die weibliche Perspektiven im kurdischen Film sichtbar machen.

Vom 1. bis 7. August findet das 9. Kurdische Filmfestival Berlin statt. Veranstaltungsorte für das reiche Filmprogramm werden auch in diesem Jahr wieder die mittlerweile traditionellen Festivalkinos Babylon (Mitte) und Moviemento (Kreuzberg) sein. Zahlreiche internationale Filmschaffende werden dort ihre Werke vorstellen und sich in anschließenden Filmgesprächen mit dem Publikum austauschen können. Neben dem Filmprogramm werden außerdem Podiumsdiskussionen zu aktuellen Themen des kurdischen Filmschaffens, sowie Lesungen und musikalische Veranstaltungen stattfinden.

Auf dem Programm stehen insgesamt 38 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme. Es werden ausgewählte Filme von Künstler*innen präsentiert, die weibliche Perspektiven im kurdischen Film sichtbar machen. Der Fokus ist dabei auf Stimmen gerichtet, welche auf unterschiedliche Weise Widerstand gegen Ungerechtigkeiten leisten. Wesentliches Anliegen ist hierbei, unterschiedliche politische und kulturelle Entwicklungen von Selbstermächtigung zwischen Kriegsgeschehen und Tradition zu präsentieren.

Frauenfokus beim 9. KFF

In den letzten Jahren hat sich das innere und äußere Bild auf kurdische Frauen stark gewandelt. Diese gesellschaftlichen und politischen Veränderungen zeigen sich auch im Film.

Girls of the Sun (2018) von Eva Husson wird den diesjährigen Festivalfokus am 1. August im Babylon Mitte einleiten. On her Schoulders (2018) von Alexandria Bombach widmet sich der Genozid-Überlebenden und Nobelpreisträgerin Nadia Murad, die aus der Gefangenschaft des sogenannten IS fliehen konnte und zur Symbolfigur ezidischer Frauen wurde. Towards Salvation (2018) des iranisch-kurdischen Regisseurs Alireza Mohamadian erzählt von dem Kampf einer jungen schwangeren Frau, die im Iran inhaftiert wird. In Diyalog (2019) begleitet der kurdische Filmemacher Selim Yildiz seine Mutter auf der Suche nach ihrem verlorenen Sohn Enes, seinem Bruder, der sich dem kurdischen Widerstand gegen den IS in Rojava angeschlossen hat. Auch der Dokumentarfilm Commander Arian (2018), in dem die katalanische Regisseurin Alba Sotorra eine kurdische Kommandeurin portraitiert, thematisiert den Widerstand gegen den IS

Auf mehreren Podiumsdiskussionen findet im Rahmen des Filmfestivals eine Auseinandersetzung mit der Repräsentation weiblicher Widerstandskämpferinnen im Film und mit der Bedeutung von Öffentlichkeit im Kontext der sexuellen Gewalt an Ezîdinnen durch den IS statt. Zu einem besonderen Event in dem besonderen kulturellen Veranstaltungsort Ulme35 werden Autorinnen und Künstlerinnen aktuelle Werke präsentieren.

Kultureller Höhepunkt seit 2002

Veranstaltet wird das Festival von mîtosfilm unter Leitung von Mehmet Aktaş. Es gilt seit 2002 weltweit als wichtigster Treffpunkt für kurdische Filmemacherinnen und Filmemacher. Kooperationspartner sind der 1993 gegründete Berliner Elternverein Yekmal e.V., der die Kinderfilmabteilung des Festivals in Zusammenarbeit mit Zarok TV organisiert. Der Kindersender Zarok TV wurde am 21. März 2015 im nordkurdischen Amed (Diyarbakir) gegründet und strahlt in Kurmancî und Dimilkî (Zazakî) aus. Unterstützt wird das 9. Kurdische Filmfestival vom Berliner Senat für Kultur und dem Goethe Institut Irak.