Kulturhighlight: 8. Kurdisches Filmfestival Berlin

Am 23. August beginnt in Berlin das 8. Kurdische Filmfestival. Eine Woche lang werden neben der Eröffnungsfeier und drei weiteren Veranstaltungen vierzig Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme präsentiert.

Kurdische Filme sind ein neuer Bestandteil des Weltkinos. Ein wichtiger Höhepunkt dieser wachsenden Filmbewegung ist das 8. Kurdische Filmfestival Berlin, das vom 23.-29. August stattfindet.

Eröffnen wird das Festival ein besonderer Kinodokumentarfilm: DIE LEGENDE VOM HÄSSLICHEN KÖNIG Yilmaz Güney von Hüseyin Tabak. Yilmaz Güney hat das türkische Kino revolutioniert. Mit Filmen wie YOL oder SÜRÜ wird er als Vater des kurdischen Kinos betrachtet. Sein Werk hat noch immer großen Einfluss auf die kurdischen Filmemacher*innen von heute.

Dieses Jahr werden in Berlin 40 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme präsentiert, die nach Angaben des Veranstalters Mîtosfilm „vielfältige Lebensaspekte der kurdischen Kultur in Kurdistan wie auch in der Diaspora thematisieren. Die Frauenbewegung, Flucht und Aufstand sind Schwerpunkte, die das diesjährige Festivalprogramm prägen. Eine Vielzahl der Filme ist in der internationalen Festivalszene präsent und wurde mit Preisen ausgezeichnet“.

DAS MILAN-PROTOKOLL von Peter Ott, RADIO KOBANI von Reber Dosky und RESISTANCE IS LIFE von Apo W. Bazidi bieten aus unterschiedlichen Perspektiven Einblicke in die aktuellen Konfliktsituationen und den Widerstand im syrischen Teil Kurdistans. Zu den Film-Highlights aus der kurdischen Diaspora gehört TRÄUM WEITER (Beyond Dreams) der kurdisch-schwedischen Regisseurin Rojda Sekersöz.

Nebenreihe mit Fokus auf Armenien

Eine Nebenreihe legt dieses Jahr außerdem den Fokus auf Armenien. THE CUT von Fatih Akin, THE PROMISE von Terry George und der Dokumentarfilm 1 IN A MILLION von Mahmut Koyuncu über den letzten in Mêrdîn lebenden Armenier bilden diese spezielle Sektion. Diese Filme nehmen zum Teil auch auf die türkisch-kurdische Geschichte Bezug.

Zu den Neuigkeiten dieses Jahres gehört auch das Kinderfilmprogramm, in dessen Rahmen TSCHICK von Fatih Akin, DAS PFERD AUF DEM BALKON von Hüseyin Tabak und der letzte Dokumentarfilm des renommierten kurdischen Filmemachers Bahman Ghobadi LIFE ON THE BORDER präsentiert werden.

In der 8. Festivaledition beginnt zudem die Zusammenarbeit des Festivals mit dem kurdischen Elternverein YEKMAL e.V. mit dem Ziel, den kurdischen Familien Berlins ein spannendes Kinoerlebnis anzubieten.

Wie Mehmet Aktaş als Leiter des Festivals mitteilt, zielt das facettenreiche und vielfältige Programm darauf ab, nicht ausschließlich das kurdische Publikum der Stadt anzusprechen, sondern auch die Berliner Cineasten in die Kinosäle zu bringen und das aktuelle kurdische Kino vorzustellen.