In der Ausgrabungsstätte Arslantepe in der nordkurdischen Provinz Meletî (tr. Malatya) sind die Überreste von vor 5500 Jahren errichteten Häuser freigelegt worden. Das berichtet der Ausgrabungsleiter. Neben den vier Häusern sind auch 28 Gräber entdeckt worden, die vermutlich tausend Jahre alt sind.
Arslantepe ist eine seit dem dritten Jahrtausend v.u.Z. befestigte Siedlung in Kurdistan. Den türkischen Namen hat der Hügel nach den hier gefundenen Löwenskulpturen. Die Ausgrabungsstätte mit Funden vor allem aus der Bronze- bis in die neohethitische Zeit liegt sechs Kilometer nordöstlich der Provinzhauptstadt Meletî. Der Siedlungshügel hat eine ovale Form, die sich von Südwesten nach Nordosten erstreckt. Er hat eine Oberfläche von etwa 4,5 Hektar und erhebt sich etwa 30 Meter über der Umgebung. Der Ort war seit dem sechsten Jahrtausend v.u.Z. besiedelt, im zweiten Jahrtausend v.u.Z. gehörte er zum hethitischen Großreich und ab dem späten ersten Jahrtausend v.u.Z. befand sich hier das Zentrum des späthethitischen Königreichs von Melid.
Funde aus Arslantepe sind seit dem späten 19. Jahrhundert bekannt. Ausgrabungen fanden in den 1930er Jahren statt, wobei vor allem die hethitischen Hinterlassenschaften erforscht wurden, sowie seit den 1960er Jahren durch ein italienisches Team, das auch die vor- und frühgeschichtliche Architektur zum Vorschein brachte. In einer der späteren Schichten wurden die Skulpturen von Malatya gefunden. Seit Juli 2021 zählt der Hügel von Arslantepe zum UNESCO-Weltkulturerbe.