Palast aus der Mittani-Epoche in Südkurdistan entdeckt

In Südkurdistan ist aufgrund der anhaltenden Dürre ein Palast aus der Zeit der Mittani-Herrschaft im Mesopotamien entdeckt worden.

Die anhaltende Dürre und der Rückgang des Wasserspiegels am Tigris haben eine historische Entdeckung möglich gemacht. Laut eines Berichts des Fernsehsenders CNN ist am Ost-Ufer des Flusses ein rund 3.400 Jahre alter Palast aus der Herrschaftszeit der Mittani in Mesopotamien aufgetaucht. Kurdische und deutsche Archäologen widmen sich nun der vollständigen Ausgrabung des Palasts.

Aufgrund des Mosul-Staudamms waren die Reste des Palasts überschwemmt worden und blieben zunächst unentdeckt. Beim Rückgang des Tigris-Wasserspiegels im Jahr 2010 waren Teile des Palast sichtbar geworden. Allerdings war damals der Wasserstand noch zu hoch, um die Ausgrabungen aufzunehmen. Nun hat die anhaltende Dürrephase dafür gesorgt, dass der Palast wieder an die Oberfläche kam.

Der kurdische Archäologe Hasan Ahmed Qasim spricht von einem der wichtigsten archäologischen Funde der letzten Jahre. Der aus der Bronzezeit stammende Palast kann dazu beitragen, mehr Erkenntnisse über die Epoche des Mittani-Reichs in Nordmesopotamien zu erlangen. Zudem wurden neben zahlreichen Keramikscherben zehn Keilschriftentexte in akkadischer Sprache entdeckt. Der Inhalt einer Tafel deutet darauf hin, dass der Fundort Kemune sehr wahrscheinlich die alte Stadt Zachiku gewesen sei. Bislang war auch aufgrund fehlender archäologischer Funde vergleichsweise wenig über das Reich der Mittani bekannt, die zwischen dem 15. und dem 13. Jahrhundert vor Christus im Norden des heutigen Iraks und Syriens herrschten.