Ticker V: Türkische Angriffe auf Nordsyrien

Tag 9 im völkerrechtswidrigen Angriffskrieg der Türkei gegen Nordsyrien. Wir berichten im Liveticker.

23.15 Uhr: -UPDATE-

Gegenüber dem Sender Ronahî TV bestätigte Kobanê am Donnerstagabend die in Nordsyrien vereinbarte fünftägige Waffenruhe und erklärte: Unsere Bevölkerung sollte wissen, dass die Waffenruhe die umkämpften Gebiete zwischen Girê Spî (Tall Abyad) und Serêkaniyê (Ras al-Ain) betrifft. Dort wurden hunderte Zivilisten getötet, tausende wurden in die Flucht getrieben. Aus diesem Grund haben wir die Waffenruhe akzeptiert, aber nicht, dass die Türkei in den Regionen bleibt. Wir als QSD werden alles Nötige tun, damit die Waffenruhe erfüllt wird.

Verantwortlich für die Umsetzung sind als Garantiemacht die Vereinigten Staaten.Es muss sichergestellt werden, dass unsere Bevölkerung an ihre Wohnorte zurückkehren kann. Die Ziele der Besatzungskräfte, einen demografischen Wandel zu vollziehen, müssen verhindert werden. Für die anderen Regionen hat es keine Gespräche über eine Waffenruhe gegeben. Unsere Kräfte sind an ihren Stellungen.

Diese Waffenruhe ist durch den heldenhaften Widerstand der kurdischen, arabischen und christlichen Kämpferinnen und Kämpfer der Demokratischen Kräfte Syriens, aller widerständigen Völker und unserer Freundinnen und Freunde, die uns weltweit unterstützen und sich der Revolution von Rojava verbunden fühlen, zustande gekommen. Wir grüßen alle Freund*innen, die sich dafür eingesetzt haben, damit die Angriffe des türkischen Staates stoppen und unsere Freund*innen in Serêkaniyê, die ihren Widerstand fortsetzen. Die türkische Invasion dauert an. Die Waffenruhe ist nur ein Anfang und wird die Besatzung nicht beenden. Unser Volk und unsere politischen Kräfte sollten ihren Kampf stärken und eine Einheit bilden.


22.00 Uhr: QSD-Generalkommandant Mazlum Abdi Kobanê: Wir akzeptieren den Waffenstillstand nur, wenn die Türkei aus der Region abzieht. Die Ziele der Türkei – eine Besatzung und der demografische Wandel der Region – sind für uns inakzeptabel.


20.59 Uhr: Die türkisch-dschihadistischen Besatzungstruppen greifen erneut das Krankenhaus von Serêkaniyê (Ras al-Ain) an. Es soll zivile Opfer geben, Details sind noch unklar. Auch von den West- und Ostfronten der Stadt melden die Demokratischen Kräfte Syriens heftige Angriffe.


19.41 Uhr: Die USA und die Türkei haben sich offenbar über einen 120-stündigen Waffenstillstand in Nordsyrien geeinigt. Die türkische Regierung fordert, dass sich die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) innerhalb dieser Frist aus den für die sogenannte „Sicherheitszone” vorgesehenen Gebieten im Grenzstreifen abziehen. Das erklärte US-Vizepräsident Mike Pence auf einer Pressekonferenz in Ankara. 


18.58 Uhr: Die türkisch-dschihadistischen Invasionstruppen bombardieren bei Tirbespiyê (al-Qahtaniyya) die Dörfer Til Şerîr und Dêrna Qulinga. Kämpfer*innen der Demokratischen Kräfte Syriens erwidern die Angriffe.


18.24 Uhr: Bei einem türkischen Luftangriff auf Ain Issa ist im Nordwesten der Stadt ein syrischer Soldat ums Leben gekommen. Zwölf weitere Regimesoldaten wurden verletzt.


18.21 Uhr: Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) sind in Dêrik zum Gegenangriff übergegangen und attackieren mit schweren Waffen türkische Wachposten auf der anderen Seite der Grenze.


18.17 Uhr: Die Dörfer Carûdiyê, Xirab Reşik und Banukiyê bei Dêrik (al-Malikiya) werden von der türkischen Armee bombardiert.


17.38 Uhr: Die Pressestelle der YPJ hat den Tod ihrer Mitarbeiterin Dilovan Gever (Dilan Ölmez) bekannt gegeben. Sie ist am 13. Oktober bei einem türkischen Luftangriff in Girê Spî ums Leben gekommen.


16.56 Uhr: Wie der QSD-Kommandant Zirîk, zuständig für die Koordination auf der Rodko-Straße zwischen Girê Spî (Tall Abyad) und Ain Issa, mitteilt, haben die Invasionstruppen mit heftigen Angriffen versucht, die Verbindung zwischen den Regionen Cizîrê und Euphrat zu trennen. Die QSD konnten die Angreifer zurückschlagen.


16.30 Uhr: Das Dorf Hikmiye bei Dêrik, in dem Christen leben, ist mit Artillerie beschossen worden. In dem Dorf sind viele Geschosse eingeschlagen, eines davon hat das Gebäude des Militärrats der Suryoye getroffen.


16.02 Uhr: Die türkische Armee setzt die Ortschaften  Qenat Siwês und Sêgirka im Osten von Qamişlo derzeit schwerem Raketenbeschuss aus.


15.48 Uhr: In der Nähe von Ain Issa beim Dorf Serik Girak wurden syrische Soldaten durch Panzerbeschuss der türkischen Besatzungskräfte und ihrer dschihadistischen Partner angegriffen. Dabei wurde ein Soldat der syrischen Armee getötet, sechs weitere wurden verletzt.


15.14 Uhr: Forderung nach einem humanitären Korridor

Die zivilgesellschaftlichen Organisationen Nord- und Ostsyriens fordern die Errichtung eines humanitären Korridors für Serêkaniyê, damit alle Zivilist*innen unversehrt die Stadt verlassen können. Eine medizinische Betreuung in der Stadt sei nicht mehr gegeben, erklären die Organisationen, da die türkische Besatzerarmee immer wieder das Krankenhaus und medizinisches Personal ins Visier nimmt.


15.09 Uhr: Serêkaniyê ist weiterhin zentraler Ort des Widerstands gegen die türkische Besatzung. Die türkische Armee greift mit all ihren Möglichkeiten die Stadt an. Doch die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) wehren bislang jeden Versuch der Besatzer ab, in das Stadtzentrum einzurücken.


13.49 Uhr: Erneut hat der türkische Staat einen Konvoi mit Zivilisten attackiert, welcher sich auf dem Weg in Richtung Serêkaniyê befand, um den Menschen  vor Ort zu helfen. Die betroffenen Personen können aufgrund der türkischen Angriffe nicht in die Stadt gelangen.


13.24 Uhr: Lage in Serêkaniyê 

Die Kämpfe in der Stadt gehen unvermittelt weiter. Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) leisten seit drei Tagen einen pausenlosen Widerstand gegen die Angreifer. Gegenwärtig wird die Stadt mit schweren Geschützen bombardiert. Ziel der Bombardierungen ist immer wieder auch das Krankenhaus. Unterdessen sind tausenden Menschen aus anderen Städten nun nach Serêkaniyê gelangt, um der Zivilbevölkerung vor Ort Hilfe zu leisten.


12.43 Uhr: In der nordkurdischen Provinz Mêrdîn hat der Gouverneur aufgrund des türkischen Angriffskrieges in Nordsyrien für einen Monat alle öffentlichen Versammlungen verboten.


12.19 Uhr: Die Situation in Serêkaniyê ist weiter schwierig. In der vergangenen Nacht wurden viele Gebäude der Stadt aus der Luft angegriffen, darunter auch das Krankenhaus. Aktuell findet ein erbitterter Straßenkampf zwischen den Besatzern und den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) statt. Der Ko-Vorsitzende des Volkskongress Kurdistans (Kongra-Gel), Remzi Kartal, warnt angesichts der gefährdeten Lage vor zivilen Massakern in Serêkaniyê und ruft zur breiten Solidarität mit den Verteidigern der Stadt auf.


11.38 Uhr: In der nordkurdische Provinz Riha (Urfa), die als Hinterland der türkischen Besatzungsangriffe fungiert, werden aktuell Panzer, Artilleriegeschosse, Soldaten und medizinisches Krankenpersonal an die Grenze transportiert, während Krankenfahrzeuge aus dem Kriegsgebiet zurückkehren und Tote oder Verletzte der Invasionstruppen zurückbringen.


11.31 Uhr: Die Befreiungskräfte Efrîns haben gestern in der Region Mare mehrere Aktionen gegen die türkischen Besatzungsmitglieder durchgeführt. Dabei wurden sechs Besatzer getötet und neun weitere verletzt.


11.22 Uhr: Eine zivile Quelle in Minbic (Manbidsch) berichtet von Zusammenstößen gestern Nacht zwischen protürkischen Milizen und dem Militärrat von Minbic. Russische Flugzeuge überflogen gestern die Stadt, während syrische Streitkräfte zwischen Sacur und Erime an der Grenze in Stellung gegangen sind.


10.51 Uhr: Das Krankenhaus in Serêkaniyê (Ras al-Ain), in dem sich viele verwundete Zivilist*innen befinden, wird von der Türkei bombardiert.


10.30 Uhr: In den Morgenstunden führte die türkische Polizei in Adana 16 Hausdurchsuchungen durch und nahm 13 Personen wegen Beiträgen in den sozialen Medien fest. Seit Beginn des Krieges am 9. Oktober wurden über 200 Personen wegen kritischen Beiträgen in den sozialen Medien festgenommen.


10.25 Uhr: Der türkische Staat greift Serêkaniyê (Ras al-Ain) unter dem Einsatz verbotener Waffen massiv an. Das Gesundheitskomitee von Cizîrê berichtet, dass es sehr viele Verletzte gibt und diese nicht versorgt werden können. Das Komitee fordert dringende Unterstützung an.


10.24 Uhr: Süd- und ostkurdische Künstler*innen protestieren scharf gegen die Invasion in Rojava und rufen zu Demonstration in Silêmanî auf.


09.48 Uhr: Serêkaniyê (Ras al-Ain) am 9. Tag des Widerstands gegen die türkische Aggression.


09.39 Uhr: Aktivist*innen in Madrid bewarfen die türkische Botschaft in der spanischen Hauptstadt mit roter Farbe und sprühten Parolen wie „Rojava leistet Widerstand", „Türkei - Mörder" und „Freiheit für Öcalan" an die Fassade der Botschaft.


08.29 Uhr: Invasionstruppen versuchen durch besonders heftige Angriffe an drei Fronten nach Serêkaniyê vorzudringen. Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) erwidern den Angriff und verhindern ein Vordringen der Angreifer.


08.08 Uhr: Türkisches Militär bombardiert das Dorf Alya bei Til Temir. Die Gefechte in dem Ort dauern weiter an.


07.56 Uhr: Gestern Abend fanden schwere Gefechte um das Dorf Khafiya bei Ain Issa statt. Türkische Spezialeinheiten griffen das Dorf an. Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) erwiderten das Feuer und es kam zu einer heftigen Auseinandersetzung, bei der mehrere Soldaten starben. Ein Militärfahrzeug wurde vernichtet. Die QSD konnten große Mengen an Militärmaterial sicherstellen.


07.49 Uhr: Bei Serêkaniyê wird weiter um das Dorf Menacir gekämpft. Die türkische Luftwaffe bombardiert das Dorf.


07.47 Uhr: Die Kämpfe um das Dorf Alya bei Til Temir haben sich erneut verschärft. Die Kämpfer*innen der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) fügten den Angreifern schwere Verluste zu. Die türkische Luftwaffe bombardiert die Umgebung.


07.34 Uhr: Der Angriff auf Dorf Kendal bei Girê Spî (Tal Abyad) wurde von den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) zurückgeschlagen. Die Invasionstruppen versuchten das Dorf Kendal zu erobern, stießen aber auf den Widerstand der QSD. Es wurden mindestens sieben der Angreifer getötet und viele verletzt.


07.27 Uhr: Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) verteidigen Serêkaniyê weiterhin erbittert gegen die an mehreren Fronten angreifenden Invasionstruppen. Die Nachrichtenagentur ANHA meldet viele Tote auf Seiten der Invasionstruppen. Seit gestern Abend wird die Stadt heftig bombardiert.


04.36 Uhr: Die türkische Armee und angegliederte Milizen greifen östlich des Şehba-Damms das Dorf Til Mediq im nordsyrischen Kanton Şehba mit schweren Waffen und Artillerie an.


02.18 Uhr: Die kurdische Politikerin Foza Yûsif aus dem Exekutivrat von TEV-DEM warnt: „Es ist eine kritische Nacht. Die türkische Armee und ihre dschihadistischen Milizen greifen mit aller Kraft Serêkaniyê an. Vermutlich soll die Stadt noch vor der Ankunft des US-Vizepräsidenten in Ankara eingenommen werden.

Unsere selbstlosen Kämpferinnen und Kämpfer leisten seit acht Tagen ununterbrochen Widerstand - und das in einem historischen Ausmaß. Die weltweiten Proteste geben ihnen viel Kraft. Insbesondere in diesem Moment brauchen sie die moralische Unterstützung der Bevölkerung. Zieht auf die Straßen! Vor die UN und die Konsulate. In Europa, den USA und im Nahen- und Mittleren Osten! “


01.56 Uhr: Über Dêrik (al-Malikiya), Girkê Legê (al-Muabbada), Çilaxa (al-Jawadiya) und Tirbespiyê (al-Qahtaniyya) sind intensive Aktivitäten türkischer Aufklärungsflugzeuge zu verzeichnen.


00.52 Uhr: Letzte Aufnahmen aus dem Zentrum von Serêkaniyê von unserem Korrespondenten Ersin Çaksu:


00.37 Uhr: Der Angriff auf Serêkaniyê ist der bisher größte seit Beginn der Invasion. Die Stadt wird von allen Seiten vom Boden und aus der Luft angegriffen. Die Demokratischen Kräfte Syriens leisten Widerstand von historischem Ausmaß.  


00.18 Uhr: An allen Fronten in Serêkaniyê (Ras al-Ain) finden heftige Gefechte zwischen Verteidigern und Angreifern statt. Die Luftwaffe der türkisch-dschihadistischen Besatzungstruppen bombardiert das Stadtzentrum in Koordination mit Aufklärungsfliegern.


23.19 Uhr: Über Kobanê kreisen erneut Kampflugzeuge der türkischen Luftwaffe.


22.55 Uhr: Im Westen von Serêkaniyê (Ras al-Ain) haben sich die Attacken protürkischer Milizen intensiviert. Die QSD leisten heftige Gegenwehr. Über der Stadt kreisen türkische Aufklärungsflieger und Kampfjets.


22.09 Uhr: Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) haben gegenüber Gultepe Kobanê vier Militärwachen auf türkischer Seite der Grenze angegriffen. Wie viele Soldaten dabei getötet oder verletzt wurden, ist noch unklar. Allerdings sind derzeit viele Krankenwagen in der Region in Einsatz.

Auch die gegenüber den Ortschaften Qeremox und Bersinmil gelegenen türkischen Militärwachen  wurden von Kobanê aus angegriffen.


21.01 Uhr: Laut dem Generalkommandanten der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD), Mazlum Abdi Kobanê, sind seit Beginn des Angriffskrieges der Türkei gegen Nordsyrien vor einer Woche 200 Kämpfer*innen und 205 Zivilist*innen ums Leben gekommen.


19.20 Uhr: NPA: Die ersten fünf Busse mit syrischen Regierungstruppen sind in Kobanê eingetroffen.


19.01 Uhr: Nach einer gemeinsamen Patrouillefahrt auf dem internationalen Verkehrsweg in Ain Issa sowie in der Umgebung des gleichnamigen Camps haben sich die Truppen der syrischen und russischen Armee in die Basis des 93. Regiments zurückgezogen.


18.43 Uhr: Unsere Kolleginnen vom Frauensender Jin TV berichten aus dem Camp, dass heute von Verbündeten der Türkei überrannt wurde. Alle IS-Häftlinge waren von Erdoğans Proxy-Armee befreit worden.


18.36 Uhr: Eine Szene aus dem Ain-Issa-Camp:


18.01 Uhr: Protürkische Dschihadisten sind nach schweren Kämpfen mit den Demokratischen Kräften Syriens in das Ain Issa Camp vorgedrungen. Sie haben dort alle inhaftierten IS-Mitglieder befreit und das Camp anschließend in Brand gesetzt.


17.53 Uhr: Soldaten der syrischen Regierung treffen aktuell in Kobanê ein.


17.48 Uhr: Bei Kämpfen in der Nähe von Dêrik wurden drei Mitglieder der türkischen Besatzungsarmee getötet und ein Soldat verletzt.


17.31 Uhr: In Kobanê kommt es weiter zu Gefechten zwischen den Kräften der QSD und den türkischen Besatzern. Die Kämpfe konzentrieren sich auf das Dorf Ebê Sirê und den Ort Xerab Işqê (Çelebi) im Süden von Kobanê. Den Demokratischen Kräften Syriens ist es gelungen, einen Panzer und ein weiteres militärisches Fahrzeug der Besatzer außer Gefecht zu setzen.


17.17 Uhr: Chemischer Waffeneinsatz in Serêkaniyê

In Serêkaniyê hat ein erbitterter Städtekrieg zwischen den türkischen Besatzern und den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) begonnen. Neben Luft- und Artillerieangriffen setzt die Türkei wohl auch verbotene chemische Kampfstoffe wie Phosphor ein. In den Reihen der QSD gibt es mehrere Tote und Verletzte.

Auch die in der Stadt verbliebene Zivilbevölkerung wird zum Ziel der Bombardierungen. Es erreichen uns Meldungen von zahlreichen getöteten Zivilisten. Der Versuch, die Verletzten aus dem Kampffeld zu holen, scheitert daran, dass die Türkei aus der Luft Krankenwagen beschießt.


16.38 Uhr: Die Ko-Vorsitzende der HDP Deutschlandvertretung Leyla Imret hat heute mit den beiden Ko-Vorsitzenden der Linkspartei, Katja Kipping und Bernd Riexinger im Berliner Karl-Liebknecht-Haus eine Pressekonferenz zur gegenwärtigen Situation in Nordsyrien/Rojava abgehalten. Riexinger forderte stärkeren wirtschaftlichen Druck gegen Erdogan und ein generelles Waffenembargo der EU gegenüber der Türkei. Kipping erinnerte unter anderem daran, dass es die kurdischen Kräfte der YPG waren, die die Ezid*innen vor einem noch schwerwiegenderen Genozid durch den IS retteten.


16.25 Uhr: Aktivist*innen in Berlin haben heute die Bundespressekonferenz gestört und mit ihrer Erklärung die anwesenden Pressevertreter*innen auf den Angriffskrieg der Türkei in Nordsyrien/Rojava aufmerksam gemacht.


15.47 Uhr: Der UN-Sondergesandte für Syrien, Geir Pedersen, hat in Damaskus eine sofortige Einstellung der türkischen Militäroperation gefordert. Pedersen befindet sich zu Gesprächen über das Verfassungskomitee in Syrien und bezeichnete die humanitären Auswirkungen der Invasion als „besorgniserregend“.


15.17 Uhr: In Deutschland sind für heute in Dutzenden Städten Protestaktionen angekündigt.


15.04 Uhr: Die Invasionstruppen haben das Dorf al-Aref zwischen Kobanê und Ain Issa mit Haubitzen beschossen. Eine bisher unbekannte Anzahl Zivilisten ist getötet worden.


14.46 Uhr: Die Invasionstruppen haben erneut versucht, in das Dorf Alya bei Til Temir vorzurücken, wurden von den QSD jedoch zurückgeschlagen. Mindestens zehn islamistische Proxys wurden getötet. Die Gefechte dauern weiter an.


14.40 Uhr: Die türkische Armee greift die Dörfer Qesir Dibê und Ain Diwar bei Dêrik mit Haubitzen an.


14.31 Uhr: Die Kämpfe zwischen der türkischen Armee und den Demokratischen Kräften Syriens in Serêkaniyê dauern unvermittelt an. Unser Korrespondent Ersin Çaksu hat aktuelle Bilder des Widerstands von Serêkaniyê  eingefangen.


14.06 Uhr: Als Vergeltungsmaßnahme gegen den Angriffskrieg in Nordsyrien wurde in der nordkurdischen Kreisstadt Bêrecûg (Birecik) in der Provinz Riha (Urfa) eine türkische Militärstation angegriffen. Derzeit steigen Rauchschwaden aus der Militärstation. Zahlreiche Krankenfahrzeuge befinden sich auf dem Weg dorthin.


13.50 Uhr: In der Nähe von Minbic sind Kämpfe zwischen türkeitreuen Dschihadisten und dem Militärrat von Minbic ausgebrochen. Die Auseinandersetzungen konzentrieren sich derzeit auf das Dorf Yaşri.


13.40 Uhr: Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) vermelden, dass sie im Osten von Ain Issa nahe des Dorfes Abû Sirê zwei türkische Panzer zerstört haben.


13.18 Uhr: In Serêkaniyê versucht der türkische Staat erneut von drei Seiten aus in die Stadt vorzudringen. Die Angriffe konzentrieren sich auf das Industriegebiet, den Stadteingang und den Bezirk Hawarne. Bei den Kämpfen sind zahlreiche Angreifer ums Leben gekommen. Über der Stadt kreisen aktuell unbemannte Drohnen. Auch der Artilleriebeschuss auf das Stadtzentrums geht weiter. Die Demokratischen Kräfte Syriens konnten allerdings bislang alle Angriffe auf Serêkaniyê erfolgreich abwehren.


13.03 Uhr: Der kurdische Dachverband Kon-Med hat die Termine für die bundesweit am kommenden Wochenende geplanten Proteste gegen die türkische Invasion in Nordsyrien veröffentlicht.


12.41 Uhr: US-Sicherheitsberater Robert O’Brien trifft heute in Ankara mit dem türkischen Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu zusammen. Bei dem Treffen geht es um Nordsyrien, außerdem wird der Besuch von US-Vizepräsident Mike Pence und US-Außenminister Mike Pompeo geplant.


12.07 Uhr: Aus Kobanê und Minbic (Manbidsch) wird gemeldet, dass beide Städte weiterhin vollständig unter der Kontrolle der Demokratischen Kräfte Syriens stehen. Truppen des syrischen Regimes sind noch nicht in Kobanê, die russischen und syrischen Kräfte haben Minbic wieder verlassen.


11.34 Uhr: Die Kräfte der internationalen Koalition gegen den IS haben nach der Räumung ihren Stützpunkt in der Gemeinde Xerab Işqê (Çelebi) südlich von Kobanê in die Luft gesprengt. Die Basis ist vollkommen zerstört. Es handelte sich um den größten Stützpunkt der Koalition in der Region.


11.04 Uhr: Bei einer Sabotageaktion gegen einen Konvoi protürkischer Milizen im Dorf Yarqo zwischen Girê Spî (Tall Abyad) und Ain Issa wurde ein Militärfahrzeug schwer getroffen. Im Dorf Kendal wurde von zwei getroffenen Fahrzeugen eines samt Besatzung außer Gefecht gesetzt.


10.59 Uhr: Bei einem Angriff auf einen Konvoi der Invasionstruppen im Dorf Wesita zwischen Ain Issa und Tilfindir wurde ein Besatzer getötet, fünf weitere verletzt.


10.53 Uhr: Im Umland von Girê Spî (Tal Abyad) dauern die Kämpfe zwischen den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) und den Besatzungstruppen an. Das gestern von den Invasoren besetzte Dorf Celbê konnte von den QSD wieder befreit werden.


09.50 Uhr: Aus Protest gegen den Angriffskrieg gegen Nordsyrien haben Mitglieder der Organisation „Revolutionäre Kräfte der Jugend” in Istanbul die CHP-Zentrale im Bezirk Şişli besetzt. Die Aktivisten brachten Transparente mit Aufschriften wie „Die Invasion ist eine Rettungsoperation für die AKP” und „Die Besatzer werden verlieren, die widerständigen Völker werden gewinnen” an dem Gebäude an. Passant*innen blieben stehen und applaudierten.

09.11 Uhr: Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) haben in Ain Issa zwei Fahrzeuge der türkischen Besatzer und ihrer dschihadistischen Partner unter ihre Kontrolle gebracht. Es handelt sich um Militärfahrzeuge mit aufmontierter Flugabwehr.


09.01 Uhr: Der Widerstand von Serêkaniyê dauert nun seit acht Tagen an. Unser Korrespondent Ersin Çaksu befindet sich weiterhin vor Ort und begleitet die Kämpfer*innen der Demokratischen Kräfte Syriens.


08.55 Uhr: Dschihadistische Söldner der Türkei haben in Ain Issa syrische Regimekräfte angegriffen. Bei einem daraufhin ausgebrochenen Gefecht sind drei Soldaten ums Leben gekommen. Vier weitere wurden verletzt.


08.04 Uhr: Die Demokratischen Kräfte Syriens konnten im Rahmen einer Operation gegen die Invasionstruppen vier Ortschaften zwischen Serêkaniyê und Til Temir vom Terror befreien. Mit der erfolgreichen Vertreibung der türkisch-dschihadistischen Armee aus den Dörfern Menecir, Lelan, Amri und Ehrez sind die Bewohner*innen wieder in Sicherheit. Wie die QSD melden, wurden den Angreifern hohe Verluste zugefügt. Der Plan, mit der Einnahme der Dörfer die Verbindung zwischen Til Temir und Serêkaniyê abzuschneiden, ging somit nicht auf.

Das nahegelegene Dorf Alya war vergangene Nacht gleichermaßen zum Ziel der Invasoren geworden. Nach heftiger Gegenwehr der QSD zogen sich die Islamisten hier ebenfalls zurück.


05.48 Uhr: Wie ANHA meldet, kommt es in Ain Issa zu Gefechten zwischen der syrischen Armee und türkisch-dschihadistischen Invasoren. Die Kämpfe finden in unmittelbarer Nähe des Ain-Issa-Camps statt, in dem IS-Mitglieder und ihre Angehörigen festgehalten werden. Am Sonntag konnten Hunderte von ihnen fliehen, nachdem die Türkei das Lager bombardiert hatte.


05.20 Uhr: Die Kämpfe um die Grenzstadt Serêkaniyê (Ras al-Ain) halten unvermindert an. Während türkische Aufklärungsflieger die Bodenangriffe mit Haubitzen und Mörsern auf das Stadtzentrum koordinieren, verteidigen die Demokratischen Kräfte Syriens die Nord-, Ost- und Westeingänge zur Stadt. Es finden die bisher intensivsten Gefechte um Serêkaniyê seit Beginn der Invasion statt.


01.21 Uhr: Im Norden von Minbic ist die Verbindungsbrücke (Um Dadat/Oun al-Dadat) nach Cerablus von türkisch-dschihadistischen Invasionstruppen gesprengt worden. Schutzsuchende können somit nicht nach Minbic fliehen.


00.15 Uhr: Kameras der Nachrichtenagentur ANHA haben Szenen vom Rückzug der Internationalen Anti-IS-Koalition aus der Gemeinde Xerab Işqê (Çelebi) südlich von Kobanê eingefangen: