„Women Defend Rojava“-Hamburg besucht Grünen-Abgeordneten

Mitglieder der Kampagne „Women Defend Rojava“ und des Frauenrats Rojbîn besuchten am Dienstag den Bundestagsabgeordneten Till Steffen zu einem Gespräch über den Krieg in Kurdistan in seinem Büro in Hamburg.

Am Dienstagnachmittag besuchten Mitglieder der Kampagne „Women Defend Rojava“ und des Frauenrats Rojbîn den Abgeordneten Till Steffen der Partei Die Grünen in seinem Büro in Hamburg-Eimsbüttel mit dem Ziel, die Mitverantwortung des grünen Außenministeriums für den drohenden Krieg in Nord- und Ostsyrien und die Chemiewaffenangriffe auf die Guerilla in Südkurdistan zu thematisieren. Steffen ist 2021 als Direktkandidat aus dem bürgerlichen Stadtteil in den Bundestag gezogen. Der Jurist ist Mitbegründer der Grünen Jugend.

Die Besucherinnen legten Steffen ein Dossier mit den Forderungen der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien vor und fragten ihn nach dem Schweigen der Grünen und vor allem der Außenministerin Annalena Baerbock gegenüber den Verbrechen des türkischen Staates an den Kurd:innen. Auch eine aktuelle Untersuchung des britischen Journalisten Steve Sweeney über die Chemiewaffenangriffe auf die Medya- Verteidigungsgebiete in Başûr (Südkurdistan) wurde vorgestellt.

Steffen erklärte, keine Informationen zur aktuellen Situation in Kurdistan zu haben, da gerade „ein anderer Fokus in der Außenpolitik“ vorherrsche. An die Verurteilung der türkischen Angriffe auf Serêkaniyê und Girê Spî 2019 durch die 44. Bundesdelegiertenkonferenz der Grünen in Bielefeld könne er sich jedoch noch sehr gut erinnern. Damals hatten die Grünen den Einmarsch der türkischen Armee in und die „massive Verschlechterung der politischen sowie humanitären Lage der ohnehin geschundenen Region in Nordsyrien“ mit deutlichen Worten kritisiert. Steffen bezeichnete die Politik Erdoğans als „sehr aggressiv“ und versprach, sich umfassend zu informieren, welche Haltung das grüne Außenministerium zur Thematik einnehme, und sich bei der Sprecherin von „Women Defend Rojava“ zu melden.