Bericht über türkische Kriegsverbrechen und Chemiewaffen veröffentlicht

Die Kampagne „Defend Kurdistan“ hat den Bericht über türkische Kriegsverbrechen und den Einsatz von Chemiewaffen des Journalisten Steve Sweeney von Mai 2022 auf Deutsch veröffentlicht.

Der britische Journalist Steve Sweeney hat im Mai 2022 den Bericht „Kollusion, Verschwörung und Korruption: Bericht über türkische Kriegsverbrechen und den Einsatz von Chemiewaffen” veröffentlicht. Der internationale Redakteur der Zeitung „Morning Star“ ist Mitglied der Koalition gegen Chemiewaffen in Kurdistan (CACWK) und Schirmherr der britischen Organisation „Peace in Kurdistan“. Vor der Veröffentlichung hielt er sich über ein Jahr in Silêmanî, Südkurdistan, auf.

Auswirkungen der Invasion und Einsatz von Giftgas durch die türkische Armee

Die Kampagne Defend Kurdistan hat diesen Bericht nun auf Deutsch veröffentlicht. Dazu schreibt die Kampagne: „In dem Bericht geht er sehr detailliert auf die Auswirkungen der völkerrechtswidrigen türkischen Invasion in Südkurdistan ein, beginnend mit dem ersten Angriff im April 2021 bis zu den heutigen Entwicklungen. Der Schwerpunkt des Berichts liegt auf dem Einsatz von Giftgas durch die türkische Armee. Mehrere Gespräche Sweeneys mit Menschen, die von diesem Giftgas betroffen sind, sowie mit behandelnden Ärzten (die manchmal gezwungen sind, Berichte zu fälschen, um den Einsatz von Giftgas zu vertuschen) finden sich in dem Bericht wieder. Sweeney, der seit Jahren für Morning Star zum Thema Kurdistan/Nahost arbeitet, geht auch auf frühere Erfahrungen mit dem Einsatz von Giftgas durch den türkischen Staat in anderen Regionen Kurdistans ein.“

Keine oder ausweichende Reaktion seitens der OPCW, EU und Regierungen

Sweeney fasse auch die Versuche zusammen, in Europa Öffentlichkeit für das Thema zu schaffen, bzw. die Versuche, mit staatlichen Stellen Kontakt aufzunehmen, so Defend Kurdistan. „Er beschreibt, wie sie versucht hätten, die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW), die Europäische Union sowie die Regierungen verschiedener Länder zu kontaktieren, aber diese haben entweder nicht geantwortet oder sind dem Thema ausgewichen. Im Gegenteil, sie hätten sich geweigert, Boden-, Kleider- und Haarproben auf chemische Substanzen untersuchen zu lassen.“

Weitere Themen des Berichts sind die anderen Folgen des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges wie Entvölkerung, Besatzung und das Erstarken des „Islamischen Staates“ (IS). Zudem wird die Situation an Orten, an welchen die Zivilgesellschaft besonders betroffen vom Krieg ist, beschrieben.

Die Kampagne empfiehlt, den Bericht zu lesen, zu verbreiten und an offizielle Stellen zu übergeben.