Trinkwasserdepot in Dêrik von Drohne bombardiert

Nach der Attacke auf einen geräumten Posten der Demokratischen Kräfte Syriens unweit von Qamişlo wurde nun auch ein Trinkwasserdepot in Dêrik von einer türkischen Drohne bombardiert.

Türkischer Luftterror in Nord- und Ostsyrien

Im nordostsyrischen Dêrik ist ein Trinkwasserdepot von einer unbemannten Drohne der türkischen Armee angegriffen worden. Der Einschlag einer Bombe in einem Dorf wenige Kilometer südöstlich des Stadtkerns hinterließ am Montagabend Sachschaden in noch unbekannter Höhe. Menschen wurden nach Kenntnis der Sicherheitsbehörden nicht verletzt.

Dêrik, eigentlich Dêrika Hemko (ar. Al-Malikiya), liegt im nordöstlichen Zipfel von Rojava und gehört verwaltungstechnisch zum Kanton Cizîrê. Die Stadt liegt nur fünf Kilometer von der türkischen Grenze und zehn Kilometer vom kurdischen Teil des Irak entfernt. Türkische Drohnen und Artillerie nehmen die Stadt häufig ins Visier. Mehrere Luftangriffswellen in den Jahren 2022 und 2023 haben weite Teile der Infrastruktur von Dêrik zerstört.

Wenige Stunden vor dem Angriff auf Dêrik hatte eine Drohne der Türkei bereits Qamişlo bombardiert. Ziel des Angriffs war ein schon länger geräumter Militärposten der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) in der Nähe einer Speiseölfabrik im Südwesten der Metropole. Ein abgeworfenes Geschoss traf das Dach des leerstehenden Baus. Verletzt wurde niemand.

Ignorierter Drohnenkrieg gegen Rojava

Die Türkei greift die Zivilbevölkerung, die Selbstverwaltung und die den QSD angeschlossenen Militärverbände in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien seit Jahren gezielt mit Drohnen an. Der Luftraum über Syrien wird von den USA und Russland kontrolliert. Die internationale Gemeinschaft ignoriert den Drohnenterror, der im Juni 2020 mit der Ermordung von drei Vertreterinnen des Frauendachverbands Kongra Star in Kobanê begonnen hat. Laut Daten des Rojava Information Center und der Selbstverwaltung hat die Türkei in diesem Jahr bereits mindestens 109 Drohnenangriffe auf die Region verübt. Dabei wurden mindestens 28 Menschen getötet und fast 50 weitere verletzt. Ende Mai waren bei acht Drohnenangriffen an einem Tag vier QSD-Mitglieder getötet worden, elf weitere Menschen wurden verwundet.