TJA positioniert sich zu den Kommunalwahlen in der Türkei

Die kurdische Frauenbewegung TJA hat in Amed ihre Haltung zu den Kommunalwahlen in der Türkei vorgestellt. Das Konzept basiert auf der Frauenbefreiungsideologie und geht über den Wahlkampf hinaus.

Die Bewegung freier Frauen (Tevgera Jinên Azad) hat in Amed ihre Haltung zu den bevorstehenden Kommunalwahlen in der Türkei am 31. März vorgestellt. An der Veranstaltung im Altstadtbezirk Sûr nahmen neben zahlreichen Aktivistinnen auch die DBP-Vorsitzende Çiğdem Kılıçgün Uçar, Abgeordnete der DEM-Partei und Kandidatinnen für die Bürgermeisterämter der Städte und Kommunen teil. Die Erklärung wurde vor einem Transparent mit der Aufschrift „Mit Jin-Jiyan-Azadî zur Freiheit“ von der TJA-Aktivistin Nurcan Deli vorgetragen.

Die TJA bezog sich in ihrer Erklärung auf die Frauenbefreiungsideologie und betonte, dass ihre Grundsätze über die Wahlen hinaus gehen. Die intensive Beteiligung von Frauen an den Wahlvorbereitungen wurde als positive Haltung gegen „die frauenlose Politik des männerdominierten Systems“ bezeichnet, die Prinzipien der Frauenbefreiung könnten jedoch nicht nur nach der Anzahl aktiver Frauen bewertet werden. Für eine ethisch-politische Gesellschaft sei im Gegensatz zu einem zentralistischen Ansatz die Basisdemokratie in der Lokalpolitik Voraussetzung. Zentrale Standbeine sind für die TJA Frauenbefreiung, soziale Ökologie, der Schutz von Kultur und Sprache und der Kampf gegen Armut.

Das Prinzip der genderparitätischen Doppelspitze in allen Gremien wurde als unverzichtbar bezeichnet: „Die klassische Männlichkeit manifestiert sich seit Tausenden von Jahren in frauenfeindlichen Maßnahmen. Frauen werden herabgesetzt und gegeneinander ausgespielt. Die Ablehnung des Systems der paritätischen Vertretung ist Produkt einer individualistischen und frauenfeindlichen Mentalität und kann nur als Feindschaft gegenüber der Demokratie und dem Volk definiert werden.“

Die TJA betrachtet die „Jin Jiyan Azadî“-Philosopie als einzigen Rettungsweg für die Frauen, die Menschheit und die Natur und setzt sich für einen Weltfrauenkonföderalismus ein.

Foto: MA