Rewşen Mardin: Garibe Gezer hat für ihre Würde gekämpft

Die Verantwortlichen für den Tod von Garibe Gezer in einem türkischen Gefängnis werden zur Rechenschaft gezogen werden, erklärt Rewşen Mardin (KJK).

Rewşen Mardin hat als Mitglied der Koordination der KJK (Gemeinschaft der Frauen Kurdistans) in einer bei Stêrk TV ausgestrahlten Sendung die Fragen der Journalistin Zeynep Nergîz beantwortet. In dem Interview ging Rewşen Mardin zunächst auf die Situation von Abdullah Öcalan ein und erklärte, dass dessen Isolation ein Verbrechen darstelle: „Die Täter müssen angeklagt werden. Verantwortlich für die Isolation sind auch die Staaten, die am internationalen Komplott teilgenommen haben. Die vom Europarat getroffene Entscheidung zu Abdullah Öcalan begrüßen wir, sie war längst überfällig und muss weiter verfolgt werden. Die Isolation wirkt sich auch auf die Politik und die Gesellschaft aus. Rêber Apos [Abdullah Öcalans] Paradigma bietet einen Ausweg für die bestehende Wirtschafts- und Regierungskrise in der Türkei. Solange die Isolation nicht aufgehoben wird, kann auch die Krise nicht enden, sondern wird sich weiter vertiefen.“ Die Frauenbewegung werde den Kampf für die Freiheit von Abdullah Öcalan verstärken.

Zum Tod der politischen Gefangenen Garibe Gezer erklärte Rewşen Mardin: „Die AKP-Regierung hat Mafiosi, Diebe und andere Gefangene, die der Gesellschaft geschadet haben, freigelassen. Wer die eigene Meinung zum Ausdruck bringt und oppositionell ist, bleibt im Gefängnis. Viele Gefangene haben ihre Strafe bereits abgesessen und müssten freigelassen werden. Voraussetzung dafür ist jedoch die offene Kapitulation. Wenn die Gefangenen darauf nicht eingehen, sind sie mit einem faschistischen Vorgehen konfrontiert. Ihnen wird damit gedroht, dass sie wie Garibe Gezer sterben werden. Trotzdem geben sie ihren ehrenhaften Widerstand nicht auf. Die Angriffe auf Garibe Gezer sind vorsätzlich vom Staat begangen worden. Dafür wird der faschistische Staat zur Rechenschaft gezogen werden. Garibe Gezer hat öffentlich gemacht, dass sie sexualisierter Gewalt und Folter ausgesetzt war. Sie hat für ihre Würde gekämpft. Weil sie sich nicht gebeugt hat, ist sie vom Staat brutal ermordet worden.“

Das Volk und insbesondere Frauen müssten sich mit Garibe Gezers Kampf solidarisieren, forderte Rewşen Mardin: „Ich begrüße die würdevolle Haltung von Garibes Mutter. Jede kurdische Mutter sollte so vorgehen. Unter dem Krieg leiden Mütter am meisten. Wenn sich alle Mütter die Hand reichen und gegen den Faschismus aufbegehren, wird die AKP besiegt werden. Tausende führende Frauen sind im Gefängnis. Alle wurden verhaftet, weil sie Freiheit gefordert haben. Eine von ihnen war Garibe Gezer. Für ihren Tod ist der Innenminister verantwortlich. Ihre Mörder werden zur Rechenschaft gezogen werden. Als Frauenbewegung werden wir Garibes Kampf fortsetzen.“